Freitag, 31. März 2017

Gefühlswelten im Rittersaal

«Mir gönd i d Badi»: Dieses Foto spuckt Google aus, wenn man nach dem Buch mit diesem Titel sucht.
Heute Abend wäre ich an einem Ritterfest im Schloss Rapperswil zur Tafel geladen, wo ich leider verhindert bin. Dabei gibt es sogar einen Teaser auf Youtube, der das literarisch-poetische Event anpreist. Wenn jemand sich an meiner Statt spontan ins Schloss schleichen möchte, so sei ihm das Codewort verraten, das holden Fräulein und edlen Knappen an der Pforte Einlass gewährt: «Bücherspatz!»

Donnerstag, 30. März 2017

Carte blanche et tabula rasa

Niemand hat je gesagt, der Inhalt dieses Blogs sei völlig jugendfrei. Und das gilt auch für die Legenden, im Gegenteil!
Das hat man für einmal beste Absichten, den Faden des Vortages wieder aufzunehmen und die im Titel angefangenen Schnüre kunstvoll zu einem Knäuel zusammenzubinden, und dann geht es wieder los: Beim Googeln nach Bildern von weissen Karten stösst man auf eine nur spärlich mit Rollschuhen bekleidete Musikformation, die es offenbar da mal gab. Tja, get on your feet, hiess deren hübsches Album. Man müsste jetzt noch suchen, wie das tönte. Aber mir reicht das, für heute, und ich frage lieber sachlich endend mit Hitlers Lieblingssängerin: «Kann denn Liebe Sünde sein?» So.

Mittwoch, 29. März 2017

Urbanes Geschwader

Ignaz Heim erdultet stoisch, was um ihn herum passiert. Und vom Kiosk braucht er längst nichts mehr.
Wer war Ignaz Heim? Diese Frage stellt sich hier nicht, denn die kann jeder Mensch, der mit dem Internet verbunden ist, im Lexikon nachschlagen. Interessanter ist die Frage: Wer ist Ignaz Heim? Dass er schon lange nichts mehr essen muss, weil er ein zu Stein erstarrtes Denkmal ist, der gute, wäre dann wiederum keine Frage mehr, sondern eine nüchterne Feststellung. Man kann ihn aber besuchen, den guten Ignaz, und auf dem Bänklein eine Zigarette rauchen, während man ihm auf den Hinterkopf schaut und überlegt, wie es um das Volksliedgut im Grossstadtrauschen von heute steht.

Dienstag, 28. März 2017

Kann denn Liebe Sünde sein?

Das Physioteam nebenan ist im Fall 1A! Gerade auch weil die Werbung vielleicht mal ersetzt werden dürfte.
Der Titel von gestern war ja französisch, aber den frühlingshaften Spirit nehmen wir gleich mit in den Post von heute. Wenn überhaupt noch jemand da ist. Man kann natürlich jederzeit einfach aussteigen und sich ausknippsen. Auch jetzt, why not. Aber wenn man doch schon mitten im Text steckt, wäre das doch irgendwie schade. Also warten wir nochmal einen Tag, und gucken morgen weiter. Vielleicht wird ja doch noch was draus, aus diesem Blog, oder was meinst du?

Montag, 27. März 2017

en attendant le bonheur

Lesebefehl für Kunstblumen: Dieses Bild spricht wieder einmal ganz für sich selbst, sehr selbstbewusst.
Ab und zu muss sich jeder hinterfragen. Das gilt sowohl für den Blogger wie für den Blogleser. Ja, wieso liest du das überhaupt? Ist da draussen überhaupt jemand? Wenn ja, wäre ich froh um einen kurzen Kommentar in der dafür vorgesehen Formularfunktion. Und sonst ist es auch ok, im Fall. Man darf auch Sinnloses einfach mal auszuprobieren, um der Sache Willen. Stimmt doch, oder?


Sonntag, 26. März 2017

Buntes Treiben zwischen zwei Deckeln

Schall und Rauch: Dieses ikonische Foto von Migrosgründer Dutti hat rein gar nichts mit dem Text des Tages zu tun.
«Heirassa!» heisst das neue Buch vom Frölein Da Capo aus Willisau. Es ist im Knapp Verlag erschienen und mehr muss man für einmal gar nicht sagen. Nur noch kurz und knapp: Die Newsletter vom Frölein sind auch jedesmal die Lektüre wert und entschädigen für unzählige verpasste Auftritte. Im Fall.

Samstag, 25. März 2017

erst ein bisschen müde

Passiert das dir auch immer? Mein Google verhühnert jedes Mal den Schlüssel. Aber wirklich jedes Mal.
Viele Dinge wandeln sich zum Guten, wenn man sie singt. Bildschirmfotos zum Beispiel. An sich eine öde Sache, nackte Bildbeweise, deren Botschaft oft schwer zu entschlüsseln ist. Wenn aber im Bild ein Text steht, dann kann man das ab Blatt frei intonieren. Wem keine Melodie in den Sinn kommt, dem diene Youtube als Inspiration. Dort gibt es auch noch andere Lieder des Tages.

Freitag, 24. März 2017

mit gebührender Dramatik

Diese Bildlegende ist für einmal völlig vörig, weil das Foto des Plakats für sich spricht.
Fragt sich der Leser eigentlich beim Lesen, wieso er das liest? Natürlich nicht, niemals. Und in diesem Sinne ist dieser Text auch eine Zumutung. Vielleicht sogar eine Frechheit, aber wenigstens für einmal nur eine fadengrade, kurze.

Donnerstag, 23. März 2017

Die Post von heute bleibt vorerst ungeöffnet

Diese hübsche Schildkröte ist einfach so ins Bild geflogen. Niemand, weiss wieso und wozu.
Am Morgen nehme ich für gewöhnlich die Zeitung aus dem Briefkasten, wenn ich vom Joggen zurück komme. Manchmal schaffe ich es auch nicht so früh raus, zur körperlichen Ertüchtigung. Und es gibt auch Tage, so wie gestern, wo ich den ganzen Tag überhaupt nicht dazu komme, die Zeitung zu lesen. Jänu, dann wandert sie halt ungelesen ins Altpapier. Am Abend allerdings lese ich lieber ein Buch, zum Beispiel eines über die Aufmerksamkeitsfalle. Es gibt nichts besseres für einen guten Schlaf als ein sachliches Sachbuch auf dem Nachttisch. Morgen liegt ja dann hoffentlich wieder einer frische Zeitung im Briefkasten.

Mittwoch, 22. März 2017

Weltwassertag

Diese beiden hübschen Models tun nur so, als ob sie rudern würden. Aber schön ist es trotzdem.
Es gibt sie noch, die guten alten Dinge. Und manche werden auch neu gemacht. Seit nun mehr genau 28 Jahren bin ich begeisterter Leser des Manufactum-Katalogs. Ab und zu habe ich auch etwas bestellt, aber eigentlich bin ich nach der Lektüre der Texte in diesem Heft von schönen Dingen jeweils völlig zufrieden. Natürlich legt man das eine oder andere Eselohr an, um es auf die Wunschliste zu tun. Zum Beispiel diese Rudermaschine da, für den Balkon, nur mit Wasser getrieben, von der träume ich nun auch schon ein kleines Jahrzehnt. Aber ich muss die nicht haben. Ich habe genug ungebrauchte Fitnessgeräte gesehen, auf den Müllhalden, in Abstellkammern und an den Strassenrändern dieser Welt. Es genügt mir, zu wissen, dass es sie noch gäbe, die guten alten Dinge. Und zum Geburtstag aber wünsche ich mir dann doch wie jeder Jahr nur ein Glas Wasser. Und Rudern gehen wir dann Morgen wieder.

Dienstag, 21. März 2017

Viel Glück zum Geburtstag!

Doctor Spencer hat bestimmt sehr viel Interessantes heraus gespürt. Man müsste sich Zeit aber nehmen, um zu lesen.
Es gibt nur viele Menschen, die gleich heissen. Jürgen Mohr zum Beispiel oder Michael Meier. Aber es gibt nur einen Rudolf Spencer. Oder hiess er doch Randolph? Roland? Man müsste jetzt das Buch aufschlagen, um es genau zu wissen. Aber dort stünde dann vielleicht nur «Lebensweise-Verlag» drin. Also ist «Dr. R.» vielleicht doch nur ein Pseudonym. Rätselfreunde schalten jetzt ihren sechsten Sinn ein. Den haben ja alle. Oder zumindest jene, die ein Buch lesen können.

Montag, 20. März 2017

Am Montag malen alle Römer grün

Diese Bildunterschrift hat überhaupt nichts mit der realen Welt zu tun. Aber das gehört eben auch zum Konzept.
Immer Montags stellt man sich ja so seine Sinnfragen. Manche machen dann Meinungsumfragen. Aber davon rate ich ab, weil man zwar beschränkte Erkenntnisgewinne verzeichnen mag, aber sich auch eine Menge Ärger einhandeln kann. In diesem Sinne möchte ich mich für einmal kurz fassen, weil ich für den Mittag im Restaurant Pflug verabredet bin. Und es ist ja schon fünf vor Zwölf, huch!

Sonntag, 19. März 2017

Seppitag

Dieses hübsche Pferd heisst zwar auch Seppi, kann aber nicht sehr gut Tennis spielen. Es hat heute frei.
Der 19. März fällt dieses Jahr auf einen Sonntag. Das ist traurig für die wenigen Enklaven, wo der Josefstag noch arbeitsfrei wäre, ein verlorener Feiertag. Da dies aber nicht mehr so viele Menschen betrifft, vergessen wir den Seppitag einfach. In Zürich wird heute der Tag des Jüdischen Buches gefeiert. Im Kulturhaus Helferei fängt es schon am Vormittag mit einer Lesung von Deutsch-jiddischen Wortgeschichten an, unter dem Titel "Gauner, Grosskotz, kesse Lola". Zum Schluss des Tages gibt es am Abend eine Theater-Premiere: Der «Mythos Czernowitz - eine Welt, in der Menschen und Bücher lebten.»

Samstag, 18. März 2017

Fundkunst besuchen

Dieses Stück Fundkunst habe ich lange gesucht. Es fand aber nicht etwa hier und jetzt statt, sondern ist eine Weile her.
Man besucht ja in der Regel keine Dinge, sondern Menschen. Trotzdem lohnt sich ein Besuch im Fundbüro, selbst wenn man dort nichts verloren hat. Denn Dinge sind immerhin real, also gibt es eine Gemeinsamkeit zum «Uber-ich». Heute ist täglich von 11 bis 20 Uhr eine Ausstellung über Fundkunst im Zürcher Kreis 1. Dort werden verlorene Sachen präsentiert, die sich im öffentlichen Verkehr angesammelt haben. Die Ausstellung Fundkunst.ch dauert noch bis am 25. März. Und wo ist sie genau? Natürlich, fast hätte ich die Adressse vergessen: Talacker 42, 8001 Zürich (bei der Tram-Haltestelle Sihlstrasse). Aber das steht alles schon lange im Internet.

Freitag, 17. März 2017

Schlagwolken rauchen

Kein Anschluss unter dieser Adresse: Der Adressat ist untergetaucht.
Mit eine Motivation für diesen Blog ist es ja, nicht nur, in der Informationsflut Oberwasser etwas zurück zu gewinnen, sondern auch da und dort neue Gadgets anzupreisen, die ich persönlich cool finde. So digitaler Tech-Stuff, um die Zeit totzuschlagen. Bücher, Kultur, Medien, solche Sachen. Das Ding im pinken Paket gab es beispielsweise für nur 1 Penny auf Amazon. Aber Kaufrausch ist blöd, ich bereue es bis heute, das Ding bestellt zu haben. Und obwohl von staatlicher und privater Seite her immer wieder davor gewarnt wird, finde ich das Rauchen nicht die schlimmste Art von Denkpausen. Es gibt ja jetzt diese Atomstrom-Zündkerzen, mit Raucherfeeling, aber praktisch ohne Gesundheitsrisiken. Sieht nur noch etwas blöd aus, aber damit kann man ja wenigstens leben.

Donnerstag, 16. März 2017

Im Salonwagen (Nichtraucher)

Ein fröhliches Winken zum Paparazzi: Auch wenn dieses Symbolbild nur unscharf ist, sagt es eigentlich alles.
Der Autosalon heisst ja zwar schon lange nicht mehr so, aber er wäre jetzt wieder. Alle Jahre wieder frage ich mich, ob das Auto nun eigentlich wieder salonfähig sei, in den Zeiten des Klimawandels und der Ölkrise. Es soll ja immer noch Leute geben, die genau einmal im Jahr Zug fahren, nach Gemf, um dort mittellose Studentinnen auf Kühlerhauben von blechernen Prototypen zu bewundern. Man sollte sich aber nicht zulange aufhalten lassen, beim Grübeln. Die Antwort muss offen bleiben. Irgendwann kommt sie dann automatisch, die Antwort, vielleicht schon im nächsten Jahr.

Mittwoch, 15. März 2017

Twittern ist verstörend

Amor und Psyche: Keine Bildunterschrift kann das Kleingedruckte im Original toppen.
Nicht dass meine Meinung gefragt wäre. Aber trotzdem: Wir sollten dem Obertrampel aus Amerika dankbar sein, dass er drastisch gezeigt hat, dass die reale Welt wenig, aber auch gar wenig mit modernen Medien zu tun hat. All dies ist nämlich real, aber auf Twitter unmöglich: Hallo, doppelte dass-Sätze? Um zwei Ecken denken? Gang hei, denk nach! Genau nachlesen, nochmal studieren. Im Fernsehen allerdings ist viel mehr möglich, als man gemeinhin denkt. Wenn auch manchmal mit einer kleinen Verzögerung, wie dieses Beispiel zeigt, das von mir aus Schule machen könnte.

Dienstag, 14. März 2017

Schneekaffee von gestern

Dieses Symbolbild ist tatsächlich nicht von heute. Doch es behält eine gewisse Gültigkeit.
Es fiel Schnee, als wir endlich in Timbuktu ankamen. Die Menschen waren uns feindselig gestimmt. Sie teilten nicht unseren Sinn für die Lagerung von Kulturschätzen, und wollten eigentlich eher in Frieden gelassen werden. Denn das Leben in der Wüste war hart genug. Und vielleicht ahnten sie auch, dass es immer schlimmer kommen würde.

Montag, 13. März 2017

Die rosarote Wirtschaft

Gruss aus der Pfalz: Die Innenstadt sieht heute etwa noch gleich aus wie damals, einfach mit weniger Betrieb.
Die Stadt Pirmasens, bekannt als Geburtsort des Dadaisten Hugo Ball, den sie aber damals dort nicht gebrauchen konnten und folglich mit Steinen verjagt hatten. Das hübsche Pirmasens also kann nichts dafür, dass ausgerechnet es herhalten muss als Illu für die erste Folge einer lockeren Rubrik von unausgegorenen Geschäftsideen, die man bei Gelegenheit verwirklichen könnte, wenn man die Zeit, die Energie und die Mittel dafür hätte. Aber es war halt während einer «Flüchtlingskrise», in die ganze Medienwelt sich fragte, wohin denn alle diese fremden Leute sollten. Und als ich an jenem Sonntag durch die Innenstadt joggte, fiel mir auf, dass all diese Geschäfter und Läden nicht nur wegen dem Sonntag zu hatten, sondern recht definitiv geschlossen aussahen. Nur im Speckgürtel gab es da offene Läden, die mit dem Auto erreichbar waren. Filialen von gesichtslosen Ketten zumeist. Im Zentrum aber hing an mehr als jedem zweiten Lokal hing ein Schild «zum Verkauf». Das einzige Restaurant, das offen hatte, war das Gasthaus eines selbstbewussten Migranten. Das war von weitem offensichtlich. Das Haus war bunt gestrichen, vor allem neu, und arabesque verziert. Natürlich, man sich über den Geschmack orientalischer Architektur streiten. Muss es Pink sein? Doch die megagrosse Deutschlandfahne über dem Erker machten sich gut, während jenem Fussballturnier, das in der Zeit auch lief. Und der Wirt zeigte de ganzen Stadt, dass er es geschafft hatte. Ich kehrte kurz ein und dachte mir beim Kaffee, wenn jetzt jemand wirklich die verfallenen Innenstädte Deutschland beleben möchte, dann müsste man nur ein paar Einwanderern eine Chance geben. Besser es läuft was, als dass es ausstirbt. Diesem Marshalplan aber würde ich «die rosarote Wirtschaft» nennen, in Erinnerung an Pirmasens, dessen Sinn sich mir bis heute nicht ganz erschliesst.    

Sonntag, 12. März 2017

Kindergeschichten

Die Jury schreitet ein letztes Mal die Tiefgarage ab, um ihr Votum zu fällen. Dabei stehen die Sieger schon lange fest.
Es ist ein Kreuz mit unserer Zeit. Man kann nicht immer nur am Stammtisch hocken und grosse Töne spucken. Aber auch zum Lesen fehlt meist die Zeit. Deswegen beträgt die durchschnittliche Lesezeit für einen Post auf diesem Blog ja auch nur eine bis zwei Minuten. Das muss reichen. Denn am Abend gilt es ja noch, aus den Kindergeschichten von Peter Bichsel vorzulesen. Und die Idee mit dem Preis für das schönste Auto in der Tiefgarage, die muss warten, bis ein Sponsor gefunden worden ist.

Samstag, 11. März 2017

Geboren am 11. März

Es ist vermessen, die Behauptungen auf diesem Coverfoto zu unterschreiben. Aber wahr ist es schon, trotz allem.

Askese ist easy. Man muss nur alle Töne weglassen, um mit Miles zu sprechen. Aber das Leben ganz ohne Musik wäre doch etwas gar fad. Und immer gleich nach Kuba jetten, nur für ein paar Cocktails und etwas dolce far niente, das wird auf die Länge auch zu teuer. Was also tun Jazzprofis, wenn sie mal ihren Spass haben wollen? Sie spielen, natürlich. Und wie! Leicht, fröhlich, unbeschwert, mit all ihrem Können, ohne Allüren, Cha-cha-cha halt. Ja, Cha-Cha-Cha, meinetwegen manisch, dass es dem verknorztesten Zürcher Knuschti das Füdli lüpft, seine Gemahlin ist eh schon ausgeflippt, denn ein Schuss Karibik haben alle im Blut. Also los, hip und hulahopp, aber wo gibt es in unseren Breitengraden einen Schuss Cha-Cha-Cha, wenn man ihn braucht? Hier zum Beispiel, viel Glück zum Geburtstag!

Freitag, 10. März 2017

Luzern bucht nicht mehr

Diese Bücher stehen nur als Symbolbilder da, wegen den Titeln. Aber das heisst nicht, dass sie nichts bedeuten.
Der Online-Presse konnte man kürzlich entnehmen, dass das Luzerner Literaturfest nicht mehr «Luzern bucht» heisst. Es heisst jetzt Luzerner Literaturfest. Schade eigentlich um den hübschen alten Namen. Aber das Programm bleibt ja gleich. Und inhaltlich ist dieses Bücherfest sehr zu empfehlen. Auch wenn ich ihm persönlich leider wieder mal fernbleiben muss. Aber es kommt ja alle Jahre wieder. Und Skiplausch muss auch sein.

Donnerstag, 9. März 2017

Tretminen in Visperterminen

Wer dieses Bild nicht erkennt, sollte wieder einmal zum Studium der Alten Meister ins Kunsthaus gehen.
Es begab sich einmal ein Totsch im Auto ins Wallis, wo er nichts anderes tun wollte, als den Schlangen auszuweichen, die es auf den breiten Strassen seiner Heimat im Mittelland immer gab.

Mittwoch, 8. März 2017

Der Blog, der seinen Namen nicht finden wollte

Dieser Flyer hat a priori nichts mit diesem Blog zu tun. Er ist hier einfach reingeflattert.
Es war einmal eine Literaturzeitschrift, die einen schönen, langen, etwas sperrigen Namen trug: «Das Heft, das seinen langen Namen ändern wollte.» Es hat es mit seinen riskanten, mutigen Inhalten sogar ins Lexikon geschafft. Seit der letzten Ausgabe sind mittlerweile aber auch schon wieder fünf Jahre vergangen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass manche Probleme nur im Print gegeben sind. Die Namensfrage. Die Adresse dieses Blogs zum Beispiel kann das Ministerium für Wahrheit täglich ändern, wenn es nur will. Und es tut dies auch erstaunlich oft. Wieso und warum jedoch dies geschieht, ist wieder eine ganz andere Frage. Wahrscheinlich hat das mit einer eher schrulligen Vorliebe für die Sperrigkeiten aller Art der Betreiber dieses Blogs zu tun. 

Dienstag, 7. März 2017

Instagram ist längst passé

Meine Urgrosstante Zena in jungen Jahren mit einer Katze. Das zog schon damals.
Die junge Dame auf dem alten Bild traf ich im Sommer 1984 auf einem Highway im US-Staat Oregon. Sie fuhr immer noch Auto, und dies ganz vital im Alter von 84 Jahren, was mich als Bub damals beeindruckte. Sie erlebte auch noch das 21. Jahrhundert, was für eine Dame mit Jahrgang 1900 eine Seltenheit war. Zena wanderte mit 18 Jahren als Dienstmädchen im Tross eines Philosophen von Luzern nach New York aus. Und sie lebt heute weiter im Kunstraum ihrer Enkelin, die ihr zu Ehren eine Nonprofit-Organisation gegründet hat. Wo denn? Im Internet natürlich, da gibt es alles. Die verrücktesten Dinge, das sag ich dir: «Es gid nüt, wo's ned gid.»

Montag, 6. März 2017

Worte zum Weltautoputztag

Ein putziger Oldtimer in einer museal aufgeräumter Zaubergarage: So sieht die Wirklichkeit nicht aus.
Seit einem gefühlten Jahr und viel zu vielen Fahrten war es wieder an der Zeit, das Auto zu putzen. Ich weiss, dass ich mit diesem Gefühl nicht allein bin. In der Öffentlichkeit wird jedoch über das Übel in den Autoinnenräumen nie gesprochen. Eventuell ist es eine der letzten Tabuzonen des Internets, einmal abgesehen von den ollen Wettbewerben um das dreckigste Auto der Welt. Viele Fotos verbergen aber das Wesentliche. Man sieht von aussen eine alte, kleine Kiste mit Staub dran. Und irgendein Witzbold schreibt «Wasche mich!» auf die Heckscheibe. Naja, schäbiger Humor. Dabei grassiert die Vermüllung auch bei uns, im innersten Kreis. Wer ein Auto besitzt, weiss um die Last der Verantwortung, von der ich schreibe. Inhaber von Familienkutschen sind schlimmer dran, in der Regel braucht es nur eine Fahrt mit Kindern, bis alles wieder so aussieht wie vor dem letztjährigen Saugen. Immerhin, im Gegensatz zum Daheim kommt ja selten Besuch ins Auto. Also bleibt es so, bis der Papa, der Turnverein oder gar die ganze Familie mit dem Staubsauger in die Waschanlage ausrückt. Ein Weltautoputztag würde den bemitleidenswerten Autofahrern dieser helfen, sich einen Schupf zu geben. Und mal auszumisten. Da ich diese Arbeit zufällig gestern erledigt habe, sei dies fortan am 6. März. Okay?

Sonntag, 5. März 2017

Opfer am Sonntag

Das ist ein Screenshot vom Tatort: Und in TV-Fragen hilft oft nur eines: Abschalten und wegrennen.
Ich fange ungern schon wieder bei meinen Wurzeln an, aber es sind halt mal die Wurzeln aller meiner Übel. Doch wir wollen auch bei diesem Post cool und programmatisch bleiben, und den Gaul, der das Messer am Schwanz hat, comme il faut, von hinten aufzäumen. Mein Vater also entschied eines Sonntags in den frühen 1990-er-Jahren die Sonntagszeitung abzustellen, weil die Lektüre das Familienleben störte. Zeitungen am Sonntag waren damals der letzte Schrei, vielleicht vergleichbar mit Snapchat heute, nur das das Zielpublikum Erwachsene waren. Das Schweizer Sonntagsblatt übrigends floppte, trotz leidlichen Inhalten. Aber es machte Fehler in der Distribution: Statt massiven Kästen wurde es vor Beizen in offenen Plastiksäcken angeboten. Die Leute konnten sich ein Blatt schnappen, ohne zu zahlen, wenn sie am helllichten Sonntag die Nerven dazu hatten. Die Massnahme meines Vaters übrigens wurde durchgesetzt und fruchtete, und als Sohn merkte ich mir: Vaters Ratschläge kann man brauchen. Wir leben heute in kindischen Zeiten, wo sehr viele Menschen am Sonntagabend gemütlich den Tatort gucken. Das tue ich natürlich auch gern. Besser wäre es allerdings, Opfer zu bringen. Weil es gibt wirklich Gescheiteres zu tun, als Medien zu konsumieren.

Samstag, 4. März 2017

Wir sind die Roboter

Hier spielt die Musik: Der Rec Rec Laden von Veit Stauffer läuft, und läuft und läuft. Live.
«Wir sind die Roboter» sang die deutsche Band Kraftwerk 1978 zum ersten Mal. Damals wurden Lieder noch auf Vinyl gepresst. Bald gab es eine CD davon, und 2013 gab es ein Revival, mit Welttour und Video, das man bis heute jederzeit auf Youtube angucken kann. Man könnte es auch nachspielen, wenn man Musiker wäre, aber das käme wohl dann doch nicht so gut heraus wie das Original. Andererseits, wo wir im Zeitalter der Automaten angekommen sind, könnte man es probieren. Schliesslich ist der programmatische Titel bald Realität. Wie sagte schon Kennedy, zukunftsweisend: «Don't ask what your bot can do for you. Ask what you can do for your bot.» Wer aber noch nie an einer Stubete bei Veit Stauffer in Zürich war, der sollte dort wieder mal persönlich vorbei gehen. Man kann natürlich auch Musik im Internet bestellen, aber das ist nicht das gleiche.

Freitag, 3. März 2017

Frage: Kann man bei Amazon etwas Sinnvolles kaufen?

Diesen Odermatt kann man kaufen, aber nicht hier und jetzt: Ein Polizist macht einen Handstand in Stans.
Es gibt Gewissheiten im Leben, die stehen zwar nicht im Wikipedia, sind aber nicht weniger wahr. Und wertvoll! Man kann sie lernen, ja, aber eigentlich nur durch eigene Erfahrung. Und das tut oft ein bisschen weh. Weil so ist das Leben. Bin ich schon wieder zu sphynxesk? Sorry, aber ich mache gerne ein Beispiel. Man sollte das Pferd nicht von hinten aufzäumen. Wirklich! Es ist wahr, und man sollte auch nicht an dieser Wahrheit zweifeln. Wer es dann trotzdem immer wieder gleich macht, unbeirrbar, vielleicht weil er es immer so gemacht hat, oder weil er es halt besser weiss, wie man einen Gaul einspannt, nämlich von hinten, wie denn sonst?! Dem wird es irgendwann auch noch verleiden. Es kann nämlich ins Auge gehen, muss aber nicht. Also, weiteres Beispiel gefällig? Gern. Der Laden Amazon ist ein Gigant, ergo als Organisation per se nicht besonders sinnvoll. Man sollte eher im Buchladen nebenan einkaufen, es sei dann man möchte ein ignoranter Geizkragen sein. Trotzdem gibt es natürlich auch Sinnvolles bei Amazon, und ja, alles ist dort käuflich. Um also die im Titel dieses Posts aufgeworfene Frage doch noch zu beantworten. Ja, man kann. Aber man sollte natürlich keine Frage stellen, wo man die Antwort darauf schon zu kennen glaubt. Niemals! Oder was meinst du?

Donnerstag, 2. März 2017

Campo empfiehlt (01) Pagare insieme

Pagare Insieme streitet: Es gibt evtl. noch bessere Bandfotos im Internet.
Nach zwei Blindposts befinden wir uns immer noch in der Versuchsphase dieses Blogs, dessen Namen noch nicht mal fest steht. Aber was wir schon haben, sind Inhalte. Ja, davon haben wir womöglich mehr als genug. Mit den Inhalten ist es ja wie mit den Ideen. Man muss sie im richtigen Moment am richtigen Ort haben, alles andere ist, naja, Lernen. Nun, als abschweifende Fingerübung vor der Mittagspause möchte ich in wenigen Worten auf das Werk meiner liebsten Sängergruppe hinweisen. Sie heisst Pagare Insieme und hat sich einen kecken Namen gemacht als «zweitbeste A Capella Band». Natürlich war das typisches Hinterländer Understatment. Auf Youtube kann man ihnen zuhören, das bewegte Bild ist dabei nicht so wichtig. Hauptsache das Herz singt schön mit, beim Vorwandsong etwas oder beim Lied ohne Botschaft, allesamt programmatische Gassenhauer. A propos: Weniger populäre Ohrwürmer,  deshalb auch nicht auf Youtube, und nur für fortgeschrittene Geniesser zu empfehlen, sind die Titel «Notschlifi» und «Casano», eine historische Fussballhymne. Wer die hören möchte, der gebe mir nur ein Zeichen. Das muss fürs heute reichen, e Guete.

Mittwoch, 1. März 2017

einfach anfangen und im März mal nicht das Quiz verpassen

Bildausschnitt des Flyers: Das Quiz der Populärkultur ist schon Kult. Aber es müsste korrekt des Kults heissen.
Wenn man sich zu oft oder zu lange nur in den sozialen Medien bewegt, könnte man den Eindruck erhalten, lauter tolle Dinge zu verpassen. Das ist natürlich einerseits schon so, ist aber nicht so schlimm. Weil die meisten Dinge, die man auf den sozialen Medien so sieht, sind «flat», also flach, wie in «flat earth». Lustige Filme, Musik aus der Dose, Textwüsten aus der Echokammer. Wer aber das richtige Leben liebt, dem sei die lokale Kleinkunst empfohlen. Die gibt es fast überall. Auch das grösste Kaff der Schweiz hat ein grosses Kulturangebot. Darin gilt es nun, die Perlen finden, sich einen Schupf geben, und zum Haus heraus spazieren. Im Monat März wäre etwa da das Quiz der Populärkultur, in der alten Zitrone. Alles andere steht im Internet, see you there, o, schon am Freitag!