Donnerstag, 8. Oktober 2020

Hansjörg Schertenleib und die Roboter

Aldi hat nicht nur das Günstig erfunden, sondern auch die Wohltätigkeit. Im Grunde ist Aldi ein Synonom für Pestalozzi.
Mach Platz für die Liebe, sagte Hansjörg, der kein Bot war: "In allem, was du tust." Und vergiss nicht: "Lass dir von keinem auf die Kappe scheissen." Aldi aber hat günstig erfunden, so die Werbung, die immer alles verdreht, was einfach und infam ist.




Mittwoch, 7. Oktober 2020

Home Office

Am Velositz war eine Schraube locker und die andere fehlte, so dass das Kind, das dem Sitz eh bald entwuchs, fast fiel.
Am Radio hörte Zakes Mda, der in jungen Jahren im bewaffneten Widerstand gegen die Apartheid in Südafrika gekämpft hatte, wie die Jugendlichen in Westafrika keine andere Perspektive sahen, als eben, Terrorist zu werden. Eine Karriere als Outlaw war für viele Jugendliche die einzige erwägenswerte Option. Das stimmte Zakes sehr traurig. So wurde er Schriftsteller und Maler. 

Samstag, 3. Oktober 2020

Kunstasyl mit Schulden

Kunstasyl, Freiraum, Deck 13: Efeu wucherte allenthalben und die Töpfe mit wilden Pflanzen machten sich indoor gut.

Das Basislager ist näher als gedacht. Plötzlich ist es da, gleich nach dem Steintelefon der PTT rechter Hand. Fast wäre Erich vorbei geflogen. Dann wurde er dem Asylheim Gewahr. Er dachte an seine Frau in Südafrika, für die er ein Taxi organisieren musste. Als er Hunger hatte, rief er Uber eats an.

Freitag, 2. Oktober 2020

Mentalreisen in die Script Avenue

An diesem Morgen fiel ihm das Münz aus der Jeans und kurz danach überstellte es auch den Stuhl: Chaos herrscht im Büro.
Er war dankbar, dass man ihr nichts vormachen konnte. Genau vor einem Jahr hatte sie ihn gerettet. Wie ein Engel auf Erden hatte sie sich ihm angenommen, sein Leben auf den Kopf gestellt. Und er liess sich gerne retten, bis sie ihn aufgab. Das tat sehr weh, weil sie in ihren Gefühlen so radikal war. Und ehrlich. Also zwang er sich dazu, den Dingen in die Augen zu schauen. Und nahm sich Stück für Stück vor.

Donnerstag, 1. Oktober 2020

Die letzte Handlung

Schlufi hatte viel Zeit, um nachzudenken. Er verschwendete die meiste davon an die Philosophie seiner Existenz.
Bevor der Wecker schellte, also erwartungsgemäss in drei Minuten, schrieb er einen letzten Eintrag in sein Logbuch. Er handelte von ungelesenen Büchern, beispielsweise jene von Simon Froehling, Franz Josef Wagner, Gerhard Meister et alteri, und vom Duschen und vom morgendlichen Kaffeesatzentsorgen. Dies war quasi, was der neue Kampfstiefel für Oberst Imhasli war. Weil er solaut tippte, viel lauter als der Wecker, der unterdessen abgegangen war, erwachte sein Mitbewohner und besetzte Küche und Dusche vor ihm. Nun hatte er Pech gehabt und musste sich sputen.