Freitag, 31. Mai 2019

Windegg mit Eselohr

Auf Twitter der Brüller: Die Spatzen tanzen mit den Wölfen um die Hosenbeine der Briefträger, die längst über alle Berge.
Franz Xaver Schnyder von Wartensee wurde in Luzern geboren und war ein Musikus. Er gründete einen Singkreis am Main, dessen Namen man sich gut merken kann: Frankfurter Liederkranz.

Donnerstag, 30. Mai 2019

Wenn es Nigeria nicht wurde, dann vielleicht Kolumbien

Man kann natürlich auch ein paar Ballone auf Deutschland setzten. Aber dann gewinnt man gar nichts, nicht mal Freude.
Nigeria first: Sympathiewetten sind zwar erwiesenermassen nicht lukrativ, aber sie machen glücklich.

Mittwoch, 29. Mai 2019

Eine Auszeit gezielt nutzen

Die Musikschule Trüb ist für ihre Handorgeln stadtweit bekannt. Die Liegenschaft riss sich die Wogeno unter den Nagel.
Vor zwölf Jahren war der Politiker um nachts um Zwei in der Bar noch sehr aktiv. Er flirtete mit der politischen Gegnerin und versuchte gleichzeitig, dem Hausherrn eine Kampfkuh zu verkaufen. Dieser lehnte den Kuhhandel ab. Zwölf Jahre später aber sind alle drei wieder am gleichen Ort, zur gleichen Zeit und gehen rechtzeitig schlafen. Nur der Politiker merkt es zu spät und nickt in der Bar ein.

Dienstag, 28. Mai 2019

Die Umrisse von Umritten

Pferdefreunde und Trachtenliebhaber haben viele gemeinsame Interessen. Dazu zählt auch die Pflege der Haarpracht.
Der Feuertod am Sechseläuten hat den Zürcher Krimipreis gewonnen. Das war zwar letztes Jahr, aber mit Bestimmtheit kann man das Buch immer noch mit Genuss lesen und verbrennen - natürlich nur im übertragenen Sinnen, ähnlich den Kalorien im gebrätelten Steak. Alles andere wäre Blasphemie.

Montag, 27. Mai 2019

Die Entfesselung

Einparkieren für Kampfflugzeuge ist nicht ohne: Der eine oder andere Pilot ist ganz froh über einen Wink eines Kollegen.
Der Roman «alles in allem», der mir kürzlich von Bruno Ganz in einem berührenden NZZ-Interview empfohlen wurde, benötigt bestimmt mehr als 8 Minuten Lesezeit. Trump aber ist ein Troll, was schon 2016 bekannt war. Deshalb rechne ich eher mit 8 Monaten. Der Worst Case wäre 8 Jahre.

Sonntag, 26. Mai 2019

1 Gruss aus Italien

Diese Blume fliegt im Autopilot, denn ein Mensch würde die Fliehkräfte, die im Cockpit wirken, gar nicht aushalten.
5G steht bekanntlich für «Geil, geil, geil, geil und nomol geil!», wie in der Deville-Sendung von vorigen Ostern zu lernen war. Diese Sendung kann man auch am Tag darauf noch mit viel Erkenntnisgewinn gucken, denn es tritt darin unter anderem auch die berühmte Lisa Christ auf. Bitte aber bis zum Schluss gucken, denn der i-Punkt der Sendung ist meines Erachtens der Knüller.

Samstag, 25. Mai 2019

Was heute noch für Youtube spricht

«Life according to Donghua Li» wäre ein hübscher Titel für einen Hollywoodfilm. Ob Michael Jackson die Musik machte?
An dieser Stelle war von einem gewissen Herrn Deville schon die Rede, aber noch nie von seinem Sekundanten Karpi, der sich ja immer mehr in den Vordergrund drängt. Dies tut der Qualität der Abendunterhaltung in den Fernsehsesseln jedoch keinen Abgrund. Ausser man weilt gerade im Ausland, womöglich mit Zeitverschiebung im Nacken. Dann muss man sich mit Youtube begnügen, aus technischen und rechtlichen Gründen. Elende Pharisäer.

Freitag, 24. Mai 2019

Rote Spinnen pflücken

Bestimmt gibt es auch Unterwassertulpen, die man essen kann. Ob sie krebserregend sind?
Das Aquarium auf der Insel Elba ist besonders wegen den mehrsprachigen Beschriftungen sehenswert. Die Haie dagegen sind nicht so gross, und die seit 2001 nach mehreren chirurgischen Eingriffen dahin vegetierende «unechte» Schildkröte versteckt sich, einer Moräne nicht unähnlich, in den Felsen. Von den Seeigeln kennt der Elbaner deren zwei Sorten: Die schwarzen nennt er männliche, die roten heissen weibliche. Dies, weil letztere essbar sind, der Eier wegen. In Tat und Wahrheit sind es aber zwei verschiedene Arten von Seeigeln. Die Deutschen dagegen sagen einer Krebsart, welche auf der Elba «Margherita» heisst, weil sie so häufig ist und so leicht zu ernten wie Margritli auf einer Blumenwiese, die Deutschen nennen sie Seespinne. Sie ist ebenfalls rot. Der braune Bärenkrebs dagegen ist ebenfalls wohlschmeckend und in der Küche beliebt. Aber leider hat er sich zu sehr auf seine in Jahrhunderten der Evolution entwickelte Tarnung verlassen, die auch nicht schlecht ist. Aber sie hat dazu geführt, dass er praktisch ausgerottet wurde.

Donnerstag, 23. Mai 2019

Wie ziehe ich stressfrei um?

Zerquetschte Finger, tobende Nachbarn, für immer verlorene Freunde. All das muss nicht sein, wenn man den Umzug richtig plant.
Gut, man kann auch alles eine Firma machen lassen. Aber erstens kostet das eine Menge. Und zweitens ist es dafür jetzt eh schon zu spät. A propos: Ein Umzug an den bekannten Zügelterminen hat einige Nachteile. Ausgebuchte Mietmöbelwagen, knappes Putzpersonal, Terminstress und vieles mehr. Unglaublich, woran man bei einer Zügelei alles rechtzeitig denken muss: Post, Telefon, Behörden, Sonderabfälle, Nachbarn ... Organisation heisst das Zauberwort, und dafür gibtes im Internet gute Listen, die man schon längst gelesen haben müsste. Doch noch ist nicht alles verloren. Als Stadtnomade mit reger Zügelerfahrung rate ich dazu, die Packerei als Spassevent zu betrachten. Wann kann man sonst ein so grosses Auto fahren? Und wie schön ist es, zuwissen, dass das Rückenweh nicht vom Bürostuhl kommt. Man hat Blasen wie ein Büezer und flauschige Staubfladen im Haar. Endlich bewegt sich was, und das ist ein Grund zum Feiern. Lade also möglichst viele Freunde zur Zügelparty ein. Je mehr Leute mit anpacken, desto freudiger wird das Kistentragen. Und je besser verklebt die Kartons, desto weniger fällt raus. Auch in billigen Einkaufstaschen lässt sich vieles verstauen uhd in kleineren Portionen ohne Mühsal tragen. Stellst du zudem genügend Essen bereit, werden die Freunde fröhlich schleppen und kaum murren. Alles frühzeitig bereitstellen. Aber Achtung: Um die gute Stimmung nicht zu gefährden, muss am Zügeltag alles bereit sein. Nichts ist stressiger, als noch Kisten zuschnüren, während das Zügelteam schon runterbuckelt. Unnötige Ramschtransporte könnten die Helfer verstimmen, deshalb entsorge Gerümpel im Voraus - vielleicht an einem Wohnungsflohmarkt? Zum Putzen brauchts dann wohl doch noch Profis, ausser du hast das Glück, dass deine alte Wohnung renoviert wird.

Mittwoch, 22. Mai 2019

Mein Mailpal heisst Hades

Die Autonummer müsste man natürlich verpixeln, rein aus Datenschutzgründen, aber der Besitzerin ist es herzlich egal.
Die Besitzer stellten ihre Barke auf Stelzen und gaben ihr den Namen P21. Die einzige Regel an die Nachbarskinder lautete: Nicht berühren! Sonst würde die Gefahr bestehen, dass einem Kind das Schiff auf den Kopf fällt. Das war aus versicherungstechnischen Gründen, rein rechtlich, auszuschliessen. Im übrigen sollte das Böötli morgen gewassert werden, hiess es.

Dienstag, 21. Mai 2019

„Was glaubt ihr denn, was Gretchen glauben soll?“

Es ist ja bekannt: Unser Autor hat die Tendenz, zentrale Fragen dem Lauf der Dinge zu überlassen. Fatal!
In bangen Momenten glaube ich gar nichts mehr. Aber an sich selber, das muss man glauben. Sonst verzweifelt man ja. Und die Kinder haben das auch drin, das gesunde Gottvertrauen. Der Gemeinschaftssinn. Das hat nichts mit Religionen zu tun. Und die Werte werden vermittelt.
Bitte konkret: Santa Claus und Christkindli. Grandios gescheitert mit der Passionsgeschichte. wie aber trotzdem den Kindern erklären, dass man etwas glaubt? Den kindlichen Glauben so lange wie möglich hegen und pflegen? Es ist Zeit für ein Glaubensbekenntnis, mein Vater unser aus dem Vaterland, denn was, wenn nicht die Werte, macht eine gute Erziehung aus? Ich glaube gar nichts, das ist leider eine Berufskrankheit, da kann ich nichts dafür. Aber wenn schon, dann glaube ich eher an eine Kirche, meinetwegen den Staat als an Götter wie Mammon oder eine politische Partei. Die Macht muss geteilt werden, das ist das zentrale.
Das soll man ja weiss Gott nicht dem Zufall überlassen, ich erachte es sogar als höchste Elternpflicht überhaupt, die richtigen Werte zu vermitteln.
Die richtige Religion ist dabei natürlich Nebensache, weil es keine richtige gibt. Die wichtigsten Werte mögen wohl christlich sein, die finden sich aber auch in allen Kulturen, soviel Relativismus muss sein.
Gern würde ich dieses zentrale Sache der Erziehung an meine Partnerin delegieren, Religion ist ja traditionellerweise Frauensache, hier unterscheiden sich Christen nicht von Juden, aber vielleicht von Muslimen. Nur leider sind meine Liebste und ich uns da nicht einig: Beide haben wir einen sehr ähnlichen Hintergrund mit pragmatisch katholischer Erziehung genossen, beide haben wir unseren kindlichen Glauben abgelegt, aber sie lehnt das Brimborium der Liturgie ab, ich dagegen trauere dem Niedergang der regionalreligiösen Alltagskultur nach. Wie immer setzt sich die Regierung durch. Der Hausfrieden ist auch für mich wichtiger als die Deutungshoheit über die Staatsreligion.
So sind, obwohl wir beide nie mit der Kirche gebrochen haben, ergo Passivmitglieder sind, die sich mehr oder weniger für Glaubensfragen interessieren, war uns beiden die Vorstellung unvorstellbar fremd, in einer Kirche zu heiraten. Noch weniger auf dem Standesamt. Dort meldeten wir aber jedes unserer Sprösslinge verantwortungsfall an, aber keines wurde getauft.
Beruhigend ist, dass es vielleicht wirklich nicht draufankommt. Werte werden gemeinsam täglich gelebt, das gilt für die Arbeit (im Haus und ausserhalb) ebenso wie für Musik, Geselligkeit, Ordnung, Familie. Das wichtigste? Die Liebe.
Die familiäre Gemeinschaft: Den Kinder Geschichten erzählen, ihnen zuhören, wie man miteinander redet und Fragen ernst nehmen. Konflikte gewaltfrei lösen, selbst wenn man noch etwas stärker ist und am Ende der Nerven. Was ja in den besten Familien vorkommt.
Konkret: Das Christkindli. Und dass der Karneval zu Helloween ist nur ein Nebenschauplatz. Man kann ja an Allerheiligen trotzdem mit den Kindern auf den Friedhof gehen. Was wir übrigens früher nie gemacht haben. Stille Bräuche sind ganz simpel wiederzubeleben.


Montag, 20. Mai 2019

Harry, hol den Wagen (du hast den Hochzeitstag vergessen)

Man sieht es dem Fahrer an der Sonnenbrille an: Das ist ein einsamer Wolf vom E-Typ, single. Er mag es aber klassisch.
Mit dem Autobaujahr 1968 ist es so, dass es sehr schön war, damals. Im Rückblick aber auch ziemlich rückständisch. Selbst wenn hier oder dort in den Grosstädten die Jugend mit Pflastersteinen um sich warf. Autopneus waren noch sicher, es gab auch noch nicht so viele Autos. Trotzdem gab es damals schon Stimmen, die dem Auto überhaupt keine Zukunft mehr voraussagten. Diese Stimmen hatten nicht recht.

Sonntag, 19. Mai 2019

Besondere Risiken im Effektenhandel

Wenn ein Edelweiss um die Welt fliegt, geht es zumeist nicht um die Bohne. Es ist auch keine Blume, sondern eine Sünde.
Den Doppelpunkt habe ich mir schon vor Monaten abgewöhnt, lange bevor ich es mir vorgenommen hatte. Mit dem Rauchen dauert es länger. Aber ich habe halt gern Edelweissduft in der Schickscha.

Samstag, 18. Mai 2019

Putting the H in ADHS

Er kaufte sich eine Sonnenbrille und stieg in den Bus ein. Ausgerechnet als er sich in letzter Minute durch die hinterste Tür gequetscht hatte, blieb diese stehen. Sie war kaputt. Es war seine Schuld. Und alle Leute aus dem Bus mussten aussteigen, bis eine neue Tür mit neuem Bus heran gekarrt worden war. Er liess sich nichts anmerken und war doch froh, dass er eine Sonnenbrille gekauft hatte.

Freitag, 17. Mai 2019

Unsere teuersten Prestigesubjekte


Andy beim Frühstück: Das Team Gavel bestreitet auch dieses Jahr wieder einen Veloevent, aber Andy hatte 2018 genug.

Wir haben nie ausgerechnet, ob wir uns Kinder überhaupt leisten können. Geschweige denn, ob wir es können. Bevor wir Kinder hatten, waren meine Liebste und ich uns gegenseitig lieb und teuer. Wir hatten beide den Ehrgeiz unabhängig zu sein und genossen unsere Freiheit, auf eigenen Beinen zu stehen. Als unsere älteste Tochter zur Welt kam, gründeten wir ein Foyer Familiale, fanden rasch eine günstige Wohnung und lebten froh unser neues Leben.
Ein Baby kostet ja nichts, es lebt von Muttermilch, Luft und Liebe. Und den Posten für die Wegwerfwindeln im Haushaltsbudgetverkraftet man easy durch Einsparungen am Samstagabend: Happy Day am TV kommt um einiges billiger als durch die Clubs der Stadt zu torkeln. Das Haushaltsbudget gab es selbstverständlich nie - und es wird es auch nie geben.  
Selbst in den Ferien hat sich nicht viel geändert, in den ersten Babyjahren: Ein bisschen mehr Planung, etwas mehr Konstanz und ein Mü mehr Kinderfreundlichkeit bei der Auswahl der Unterkunft. Als wir in Loco einmal mit der einjährigen Tochter in ein dunkles, kaltes Loch eincheckten, im Internet gebucht, wo wir als Paar wohl einfach weitergezogen wären, hatte ein Nachbar Erbarmen und bot uns just seine neu renoviertes Ferienstudio an, hell und sauber, mit Naturjacuzzi im Garten, wo es sich wunderbar ausspannen ließ.
Fieserweise bleibt der Kostensprung noch eine Weile aus, und bevor wir auf der Budgetseite einen Ausgabenüberschuss bemerkten, war ein zweites Kind auf dem Weg. Wiederum ungeplant, immerhin hatte die Zweitgeborene den Vorteil von geregelten Verhältnissen. Und wenn es zweitelts, so drittelt’s: Bevor wir uns versahen, gesellte sich ein Bub dazu, mit gebührendem Abstand von ein paar Jahren. Die Älteste war unterdessen im Kindergarten und begann langsam, mehr zu essen. Um die Kleider kümmert sich bei uns meine Teuerste, da sind wir ganz Traditionalisten.
Wir begannen uns nun langsam Gedanken über die Familienplanung zu machen, doch wirklich viel Geld kosteten die Zöglinge immer noch nicht. Meine Teuerste stattete die Kinder aus und machte aus dem stolz angeschwollenen Kleiderumsatz der kleinen Schar einen blühenden Secondhand-Handel. Sie hat ein goldenes Händchen und die Leidenschaft, um aus den Börsen der Wegwerfgesellschaft die schönsten Einzelstücke herauszusuchen. Und das Essen ist im Luxusland Schweiz der kleinste Budgetposten. 6 Prozent, mit Cumuluspunkten kann man ein bisschen was sparen. Und mit Glück fanden wir eine grössere Wohung, doppelt so teuer wie die alte zwar, dafür mit genug Platz und Geschirrspüler, ein Quantensprung!
Kinder sind ein antikapitalistisches Projekt, selbst wenn es sie zu kaufen gäbe, wären sie rein marketingmässig unverkäuflich: Ladenhüter: Wer würde ein Produkt kaufen, das jedes Jahre teurer wird, ohne Kostendach, eine ungebremste Kostenexplosion quasi, und dann gibt es nicht mal eine Gebrauchsanweisung dazu. Gleichzeitig will man ja auch etwas Zeit mit den Kindern verbringen, was heisst, dass man weniger Zeit hat um Geld zu verdienen. Nun, wir sind privilegiert, wir leben in einer grosszügigen Stadt, die uns trotz des prekären Einkommens die externe Betreuung ermöglicht. Und nicht zuletzt sind wir auch privilegiert, was die Grosseltern unserer Bande betrifft: Ohne Zustüpfe würden wir uns wohl weder regelmässige Ferien noch ein Auto leisten. Fürs soziale Prestige jedenfalls brauchen wir keine Objekte, da sind uns unsere teuersten Subjekte Teil genug.   

Donnerstag, 16. Mai 2019

Inäbnit hoch 3

Die Männer freuten sich wie Kinder am Tipp-Kick: Dass auch die Krawatte benotet wurde, das wusste nur Dick im Voraus.
«Avez-vous un budget», fragte der Agent. Bevor er den exorbitanten Preis sagte, meinte er noch, dass die Künstler das ohne Zweifel machen. Sehr selten zwar, aber natürlich, eine Frage der Popularität.

Mittwoch, 15. Mai 2019

Altholz zum Schleuderpreis

Hä?! Als sie als Honorar drei goldene Armreife nannte, wurde der arabische Händler still, machte einen Kotau und ging.
Jean-Marc hatte arabische und freidenkende Vorfahren. In der Bauernschule lernte er im Hauptfach jammern, was ihm rasch einen Ruf als gewiefter Händler einbrachte. Den Akkusativ vergass er dabei.

Dienstag, 14. Mai 2019

Der Postkartenfranz ist umgezogen

Warum hat der Mann X-Beine und lacht trotzdem? Vermutlich hat ihm jemand einen Witz erzählt.
Virtuelle Anschriften haben den Vorteil, dass man sie nicht immer ändern muss, wenn man umzieht. Dies, obwohl dahinter mitunter eine beträchtliche Logistik steckt. Fragen Sie mal den Robinson, den Freitag oder auch den Postkartenfranz, er kann Ihnen davon ein Liedchen singen.

Montag, 13. Mai 2019

Was ist euer Deal?


Als Individualisten tun sich der Autor und seine Partnerin schwer mit Verträgen. Ihr Erziehungsdeal ist fifty-fifty, über den Daumen gepeilt. Und für die Vorsorge bleibt nun wirklich keine Zeit. 
Als mein Lieblingsmensch und ich neulich auf dem Standesamt waren, heirateten wir natürlich nicht. Wir dachten nicht daran, wozu auch? Der Staat hat ein wachsames Auge auf unsere kleine Grossfamilie geworfen, und deshalb wurden wir bisher nach jeder Geburt eines unehelichen Kindes aufs Amt zitiert, um den Sorgerechtsvertrag zu unterzeichnen. Das hat nie weh getan, obwohl dieses Aufgebot eine Diskriminierung von unverheirateten Eltern ist, weil verheirateten Paaren dies erspart bleibt: Ein freundliches Beratungsgespräch, ein paar Belehrungen und Unterschriften, das wars. So lange kein Kind auffällig wird, kriegt man es nie mehr mit der Kesb zu tun. Knock On Wood.
Bisher habe ich die Vaterschaft jeweils vorgeburtlich geregelt. Das kostet einen Lappen, nichts im Vergleich zum Aufwand von Hochzeitsfeierlichkeiten. Neu schlepppte ich die Kindsmutter eben doch einmal aufs Standesamt mit, weil man den Kesb-Termin nun ebenfalls vor der Geburt umgehen kann, um vorgeburtlich das Sorgerechts unseres bald erwarteten Familienzuwachses zu regeln. Die Zivilstandsbeamtin drückte uns ein neues Formular in die Hand. Das Formular sieht drei Varianten vor, wie ein Kind zu betreuen ist, da der Staat schliesslich weiss, dass man ein Kleinkind nicht allein lassen kann. A. Die Mutter sorgt sich um das Kind. B. der Vater bleibt daheim - oder C. Mutter und Vater teilen sich die Erziehungszeit hälftig, zu gleichen Teilen.
Obwohl wir de facto ein sehr bürgerliches Familienbild leben: Eine Ehe, wie jede andere, ausser eben, dass es eine wilde ist. Immerhin. So soll es auch bleiben. Wo käme man den hin, das letzte Wilde zu opfern letzten Konvention zu beugen.
Aber wegen einer AHV-Rente heiraten? Das ist dann doch sehr unromantisch. Natürlich wäre ich im Elend, falls es denn jemandem etwas geben würde. 
Mittlerweile verfügen die Mutter meiner Kinder und ich um ein paar Jahre Erfahrung. Den Grundsatz, uns Erwerbsarbeit und Familienzeit fifty fifty zu teilen, möchten wir auch in Zukunft beibehalten, trotz neuer Rechtslage. Und obwohl wir mittlerweile wissen, dass sich die Elternschaft nicht mit Planwirtschaft regeln lässt. Zur Bewältigung aller Aufgaben ist jede Hilfe recht: Grosseltern, Kinderkrippe, Götti, Gotti, von den zusätzlichen Herausforderungen der  Schulzeit wollen wir für den Moment gar nicht reden.
Es dämmert uns langsam, dass die Pflichten nicht so rasch aufhören. Dass Kinder auch ein Kostenpunkt sind, haben wir mittlerweile auch realisiert. Das Familienbudget wächst von Jahr zu Jahr, immer hart an der Existenzgrenze und kreativ kalkuliert. Darum geht es um so genannte „Erziehungsgutschriften“, eine Art neuer Elternbonus von Vater Staat, wie wir im Zuge der Rechtsbelehrung erfahren haben. Logisch, dass wir uns auch diesen Bonus, sofern der dann irgendwann eintreffen sollte, teilen. Und auch die Gebühr für den Zivilstandszettel teilten wir uns. Wobei ich zuhause fürs Einordnen und Aufbewahren von Papieren zuständig bin. Theoretisch und auch in der Praxis.

Sonntag, 12. Mai 2019

Ideen von Maschinen

Die Wasserwalze beim Wärterhaus zählte zu den klügsten Wesen des Westens. Leider konnte sie sich nicht artikulieren.
Am Muttertag machte er der Mutter seiner Kinder jedes Jahr die gleiche Überraschung. Sie erhielt einen Blumenstrauss, Pralinen und die Quittung der Steuerbehörde zum Beweis, dass er für sie die Steuererklärung ausgefüllt hatte. Das war dann aber für ein ganzes Jahr der einzige Liebesbeweis.

Samstag, 11. Mai 2019

Inserieren geht über studieren

Das hübscheste Cover des Tages konnte man gut zum Anfeuern gebrauchen: Climat spécial.
Morgen haben wir zwar schon etwas los, aber man kann auch mal doppelt planen: Ein Sponsorenlauf der diffusen «Gruppe» Magura Gordon Bleu oder Cordon Brown Oho auf «We make it» ist uns aufgefallen. Unklar ist, wozu diese Leute, zumal man sie gar nicht im Bild sieht, Geld brauchen. Es heisst, es fliesse in Muskelmasse. Dazu bräuchte es aber wohl eher Training, nicht? Nun, die Spendensammelaktion sei jedenfalls wärmstens empfohlen, man darf auch Fragen stellen, heisst es.

Freitag, 10. Mai 2019

Die Anarchie der Stille


Monsieur ist ein Mutant: Das Mosaik im Hintergrund aber wurde in mühseliger Kleinarbeit aus Kaugummiteilen bestückt.
Die gelassene Kassandra hat ihre Gedanken in einem Büchlein veröffentlicht. Kassiopeia wiederum zeigt es Momo auf ihrem leuchtenden Panzer an, wenn sie etwas wichtiges mitzuteilen hat.

Donnerstag, 9. Mai 2019

Qual kommt von Qualität

Henri war nicht da, als das Foto geschossen wurde. Oder aber er wurde hinter die Kamera gerufen.
Es ist ja so, dass man kein Bild ohne Legende publizieren sollte. Eine sinnfreie Bildunterschrift aber ist keineswegs wertvoller. Selbst wenn man die Ableitung der Qual von der Qualität bewiesen hat.

Mittwoch, 8. Mai 2019

Ida, Nellie und Alfred

Alfred Jarry war kein Ignorant, sondern ein Tagträumer. Es wäre aber ein Zufall, wäre er mit Nellie Bly hier auch gewesen.
Soeben habe ich drei bis fünf Aktenmappen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia im Altpapier entsorgt. Es hat mir ein bisschen Mühe gebracht, weil ich nicht weiss, ob ich Nellie Bly, Ida Tarbell oder auch Alfred Jarry je wieder antreffen. Ich möchte aber hoffen, dass dem so sei.

Dienstag, 7. Mai 2019

Lyrik im Quadrat ist auch keine Lösung

Dieses Bild wurde schon mehrmals im Internet verwendet und eines ist sicher: Es zeigt nicht die Klimakatastrophe von 2011.
Im Dunstkreis der Republik im Hotel Rothaus gibt es zwei Menschen, die Daniel Graf heissen. Der eine ist seit letztem Herbst Feuilletonredaktor und hat das AboNummer #24397, der andere ist ein Tausendsassa der Demokratie und des Internets und er hat auch einen Blog. Beide sind mir persönlich unbekannt, aber sympathisch. Zudem scheinen beide kluge Köpfe zu sein.

Montag, 6. Mai 2019

Iris hat nun einen Garten

Die Freude ist ihm ins Gesicht geschrieben: Doch worüber lacht er im Fall? Das muss wohl der Spass am Augenblick sein.
Die Marke Gitane wird oft mit Zigaretten assoziiert. Das ist ein häufiger Versichertenfehler, aber auch nicht weiter schlimm. Interessanter ist, global betrachtet, schon die Gartenarbeit. Denn die wirft konkret einen Ertrag ab. Solcherart sinniert der Professor der Ökonomie an einem Samstag.

Sonntag, 5. Mai 2019

Souvenirs d'horreur

Gelb und orange dominieren dieses sportliche Farbspekturm. Der Ballon steht für Furore.
Der Text widmet sich  einzig und allein einem Klassiker der Youtube-Filmgeschichte: «C'est en faisant n'importe quoi qu'on devient n'importe qui...» Das ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen.

Samstag, 4. Mai 2019

Praktische Landesverteidigung

Unser Autor ist ein politischer Extremist, weil radikale Ideen einfach sexy sind. Im Familienleben ist er bürgerlich.

Ich habe mit dem Vaterschaftsurlaub meine Mühe. Obwohl ich die Idee voll ok finde. Absolut in Ordnung, sehr hübsch sogar: In einer perfekten Welt sollten Eltern alle Zeit der Welt haben, um nur mit ihren Kindern zu sein. Elternschaft ist eh die beste Lebensschule, seit Jahrtausenden, aber ich schweife wieder ins Utopische ab. Radikaler Fortschritt hat es nicht leicht in der Schweizer Demokratie. Vielleicht ist das auch ganz gut, diese Diktatur der Mehrheit, wo sich kaum je was ändert. Uns geht es gut. Wir sind reich, leben im Überfluss. Die Menschenrechte sind gewährleistet.
Die Meinungsfreiheit gehört da ja auch dazu. Deshalb kann ich hier auch gratis verkünden, dass ich für 6 Wochen bezahlte Ferien war, für eine Einheitskrankenkasse und ja, ich bin auch für das bedingungslose Grundeinkommen. Aber sicher! Wenn es unserem Land an etwas fehlt, dann an Inspiration. Zukunftsideen, mei, was könnte man da alles ändern. Was ein ganzes Land will, ist auch zu finanzieren. Eine Verteilungsfrage
Bevor ich weiter träume, holen mich jeweils die Wahlresultate wieder auf den Boden der Realität. Ich bin mir Niederlagen gewohnt. Im Detail ist die Politik nicht lustig. Aber dafür wähle ich meine Volksvertreter, damit sie ihre Stimme im Parlament einbringen und fähige Personen in die Landesregierung wählen. 
Abgesehen davon, dass ich keine Lust habe, mich politisch zu exponieren. Und mir die Zeit dafür fehlt, finde ich die Polarisierung ganz in Ordnung. Ich halte mich bei Meinungen deshalb immer ganz links aussen, dass ist am einfachsten. Da ist man am weitesten Weg von den Idioten am anderen Rand des politischen Spektrums. Leider liegt man da auch immer falsch, jänu. Les extrèmes se touchent. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Und bin auch sonst in unserer Demokratie oft in der Minderheit. Sogar als jemand, der sich an Wahlen und Abstimmungen beteiligt. Die stille Mehrheit gewinnt. Aber Resignation ist keine Option.
 Ich bin gegen den Vaterschaftsurlaub. Elternzeit ist Privatsache. Derweil üben wir die Gleichberechtigung im Privaten. Ganz pragmatisch.   finde es voll ok, dass Man teilt sich ja so vieles und nur die Verantwortung kann man nicht halbieren. Die haben beide voll und ganz. Denn es braucht ja immer zwei, und sogar dann ist es ein Glück, wenn das Wunder des Lebens daraus entsteht. Und dann muss man es nur noch auf die Reihe kriegen.
Die klassische Rollenverteilung scheint auf den ersten Blick verführerisch: Er arbeitet und bringt das Geld heim, sie guckt zu Hause nach dem Rechten. Die Frau am Herd und der Ernährer sind allerdings ewiggestrige Familienmodelle, die nicht ohne Grund erodieren. Ich bin deshalb froh, dass meine Partnerin auch gern arbeitet.



Freitag, 3. Mai 2019

Morgen kommt die nächste Chance

Für Spitzensportler gehört Alltag wie für Einsatzkräfte Sirenen und Blaulicht: Rotes Tor, Blaues Tor, Rotes Tor, etc.
Kommissar Morot ist ab sofort mein neuer Lieblingskommissar. Vor seinem Groundhog day habe ich ihn gar nicht beim Namen gekannt, er macht das ja beruflich, fürs LKA. Aber die Horrorschleife in der Sparkasse war möglicherweise wirklich der Tatort des Jahres - im Februar früh, aber eben. Es gibt ja noch 322 Chancen, es besser zu machen.

Donnerstag, 2. Mai 2019

Morgen möche ich mich wieder ärgern

Das ist er nicht: Der bekannte Ski-Funktioniär Kasper ist kein Clown, sondern einfach ein bisschen zu alt für sein Amt.

Ein Jogger, der im urbanen Raum zur Unzeit Energie aus der Tube zu sich nimmt, wirkt lächerlich. Ähnlich mutet ein Skifahrer an, der ohne Schnee auf Gras den Hang ab flitzt. Ausgesprochen.

Mittwoch, 1. Mai 2019

Wikipedia und die starken Männer

Gespräche zwischen Männern und Frauen  sind im Poolbereich verboten. Nur weil der Fotograf da war, gab es das.
Im Internet gibt es ja schon sehr lustige Sachen. Da kam zum Beispiel letzthin ein Bodybuilder, der auch Arzt ist, ebenso DDR-Bürger und Schweizer. Ob er von Almosen auf dem Dorfplatz lebte?