Dienstag, 30. Juni 2020

100 Tricks für mehr als 100 Stutz

Dass er alles doppelt hatte und doppelt tat, gehörte leider zu seinem Konzept: Bares für Rares und Sackmesser. Egal. 

Heute hörte er am Radio, wie Twitter den dritten Tweet von Donald Trump als zweifelhaft markiert hatte. Das war ein Fortschritt in der Meinungs- und Pressefreiheit. Aus den Avocados von Hass machte er derweil eine Guacamole und verfütterte sie seinem Quackifroschvelo von Villiger.

Montag, 29. Juni 2020

How to suceed in business without really trying

Auf der Rückseite steht: "Verlassen". 
Heute wurde der Pingpongtisch in Betrieb genommen und Silvie wurde ein Gartenplatz angeboten. Sie nahm den Schlüssel für eine Woche zur Probe. Im Grunde wusste sie aber schon, dass sie absagen würde. Sie wusste ja, wie man Tränen vortäuschte.

Sonntag, 28. Juni 2020

Prepper Joe macht alles miteinander

Ja, er hatte eine Tendenz, sich auszubreiten, wenn man ihm Platz liess: Doch das Feuer brannte und das Brot war gut.
Alex hiess eigentlich Christian Karl Thomas Mike Tyson Haemmerli Deville. Wenn er an einer Feuerstelle eine Grillzange fand oder ein Tomatenhäuschendach am Wegesrand stand, nahm er es mit. Immer alles. Wir wissen, wie das endete, im Säuliamt und im Toggenburg, im Glarnerland und zu Bern, mit den Scheunen dieser Messis. Leider.

Samstag, 27. Juni 2020

Die neuen «PC» Äpfel

Ich habe fertig: Dieses Bild ist vielleicht zur untenstehenden Unfrage eines gewissen Campo Zeludi auf Twitter nötig.




<blockquote class="twitter-tweet"><p lang="de" dir="ltr">So, ich habe eine neue <a href="https://twitter.com/hashtag/Unfrage?src=hash&amp;ref_src=twsrc%5Etfw">#Unfrage</a> aus dem Ressort Gemüse, Abeilung Denner, Importware: <br>Woran denkt ihr bei den Avocados von &quot;Hass&quot; aus Südafrika? <a href="https://twitter.com/hashtag/Coronidiots?src=hash&amp;ref_src=twsrc%5Etfw">#Coronidiots</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/Normalpeoplehulu?src=hash&amp;ref_src=twsrc%5Etfw">#Normalpeoplehulu</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/FreedomOfSpeech?src=hash&amp;ref_src=twsrc%5Etfw">#FreedomOfSpeech</a></p>&mdash; Campo Zeludi 💐 (@schreibgarten) <a href="https://twitter.com/schreibgarten/status/1266320903970918400?ref_src=twsrc%5Etfw">May 29, 2020</a></blockquote> <script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script> 

Freitag, 26. Juni 2020

Leute von heute

Für 4 Kilometer reicht eine Viertelstunde: 5 Höhenmeter sind nicht gerade viel, und wenn es abwärts geht schon gar nicht.
Es gibt Leute, die nehmen sich für jeden Monat eine Challenge vor. Chris war ein Einzelgänger, er trug Vollbart und filmte sich über ein selbstgebasteltes Spiegelsystem jeden Morgen von der Helmkamera aus. Es tat ihm gut, dies alles, und er nannte sein Ritual, wenn er morgens das Gerät anzog, um laufen zu gehen, liebevoll Stravatime. Übrigens rannte Chris immer barfuss.

Donnerstag, 25. Juni 2020

Ötzi ist in Botsen

Basel ist halt auch punkto öffentliche Werbung und Volkserziehung eine Liga für sich, auch wenn derzeit St. Gallen führt.
«Was ist das?», fragte der Bub von Dr. med Max Riese. Aber Dr. Riese war absorbiert, er las gerade in der Bar die BaZ. Da stand, dass Ischgl ein Hotspot der Virusverbreitung war. Ein Kellner steckte 500 Menschen an. Das ist ja unglaublich, sagte der Skilehrer nebenan. Es war Roger Federer, aber Max Riese merkte es nicht.

Mittwoch, 24. Juni 2020

Stilbilder mit Stil

Die Wachkatze und das Kitty mit Süssigkeiten schrien zweistimmig "Hello!", als just im gleichen Moment Lou Reed den Raum betrat. Die Energie im Raum kippte, sie drohte überzuschwappen. 

Dienstag, 23. Juni 2020

Diplomaten in Las Vegas

DJ Ötzi schien wie versteinert. Sein Markenzeichen war, dass er sein Handy immer in der Steckdose hatte.
Pinguine waren in der Wüste selten geworden. Es gab aber einige, die sich unter dem Decknamen Frank Sinatra Jr. vom Death Valley bis Las Vegas in Arizona herumtrieben. Sie waren an ihrem Gesang zu erkennen äusserlich ähnelten sie Sitzriesen. Einer von ihnen, genannt DJ Ötzi, hatte in Ischgl mehr als 500 Gäste mit dem Coronavirus angesteckt. Leider war dies wahr.

Montag, 22. Juni 2020

Dreckig, trüb und kalt

Fotografisch könnte man dieses Stilbild eventuell noch toppen: Unscharf sind drei Waiblingen und der SUP. 
«Würdest du Samsung empfehlen?», fragt Kind Eins. Während das Kind Zwei den geheimen Code des Smartfons abtippt. Papa hat derweil längst Hunger und hatte ein trauriges Lied von Mani Matter auf der Ukulele klimpern wollen. Aber die Tochter verbot es ihm, weil es zuviel Lärm machte.

Sonntag, 21. Juni 2020

Ötzi ist in Botsen

Von der Pfalz durch das kaputte Fernrohr fotografiert: Als wir einen Franken eingeworfen hatten, blieben die 5-i drin.
Hendrik war depressiv und schlug seine Zeit mit Ausflüchten in den Garten tot. Als er in den Vergnügungsort Ischgl reiste, traf er dort auf eine Skilehrerin, die ein Hotspot der Virusverbreitung war. Die Kellnerin steckte nachweislich 500 Menschen an, allesamt Touristinnen und Touristen aus ganz Europa. Die wilden Gerüchte aber führten Hendrik nach St. Alban zurück.

Samstag, 20. Juni 2020

Sieben Leben

Ein Brot, viele Tücher und die gestreiften Kleider: Alles, was nichts mit ihm zu tun hatte, warf Finn weg.


Am Morgen lag Finn wieder wach, machte seine Atemübungen und ging im Kopf durch, was alles zu tun war. Er musste zuwarten, bis die Rücksicht auf das Umfeld im Haus Morgenlärm zuliess. Dann rief er die Friseuse seines Vertrauens an und verabredete sich mit ihr für den Abend am Tschü-Tschü-Platz, wo sie sich immer trafen. Sie sollte ihm dringend die Haare schneiden. Die Wartezeit überbrückte er mit einem Schuhkauf.

Freitag, 19. Juni 2020

Schwierige Gespräche

Bitte signieren: Es ist tatsächlich manchmal schwierig, das Leben so zu leben, wie man es gerne möchte.


Im Frühjahr 2020, wo das Coronavirus das öffentliche Leben und die Wirtschaft eine Weile lahm legte, sagte mir eine Freundin, es sei schwierig mit mir ein Gespräch zu führen. Das gab mir zu denken.

Donnerstag, 18. Juni 2020

Die Entfremdung der Orchidee

Nebenan war eine aus Plastik, die fast ebenso gut aussah. Aber diese hier war echt und es war eine Blütenpracht, fürwahr.
Er musste Kerzen kaufen. Denn er mochte Kerzen. Und er hatte einen schönen Kerzenständer erhalten. Die Muschellampe, das weibliche Element in seinem Zimmer, hatte er dagegen aussortiert. Nicht, ohne zuvor drei kleine Velolampen auszutesten, die alle drei mittels Kurzschluss sofort zerbarsten. Es war ein Zeichen.

Mittwoch, 17. Juni 2020

Yucca auf der Yogamatte


Ein Vater und sein Kind: Das Original hängt in einer Alphütte in Gstaad, die auch ein Hotel ist und gilt als Kunst.

Dienstag, 16. Juni 2020

Der Sitzriese

Es ist ein Traum von einem Velo, aber leider auch mit einem stolzen Preis verbunden: Dieses Rad kann ich mir nicht leisten.
Schlicht waren seine Träume und einfältig: Er wollte eigentlich nur den Sonnengruss auf einer Yogamatte machen, jeden Morgen zur gleichen Zeit. Also tat er das auch, während eines Monats.

Montag, 15. Juni 2020

Der Zug war sein Daheim

Er plante, am heutigen Muttertag sich eine Frau aus dem Kopf zu schlagen, die er nicht vergessen konnte. Also ging er.
Peter Bichsel pflegte im Zug zu schreiben, das weiss man. Aber er schreibt ja nicht mehr, sondern er kauft ein, kocht für sich allein und isst alles auf, ebenfalls allein. Eine lebensbejahende Tätigkeit!

Sonntag, 14. Juni 2020

#zeigmerdinsiech

Er wusste es schon, aber er wollte es noch nicht wahrhaben: «Rien ne va plus!» Es war so, wie sie es gesagt hatte. Leider.

Es ist nicht die Feldstrasse, wo der Siech wohnt, sondern die Pflanzschulstrasse. Dort, wo das Leben spielt. Blaise Pascal hatte aber recht mit Facebook und der Flirtmaschine in der Kammer. Von dort kommt nämlich das Unheil, dass kein Mann in seiner Kammer sitzen kann und still ist.

Samstag, 13. Juni 2020

Born on Peter Handkes Namenstag

Ursus der Bär machte schon seit Längerem den Kopfstand. Neu waren die beiden Dinos, die Nadja bewachten und das Auto.
Handke war nie angemeldet. Stets trat er überraschend auf. Er schneite herein, wie man zu sagen pflegte. Und da dies alle wussten, liessen sie es bei ihm durchgehen. Nur die kleine Anna hatte ein bisschen Angst. Weil er sie einmal wirklich erschreckt hatte, als sie noch ein Paar waren.

Freitag, 12. Juni 2020

Vor dem Zmorge

Gottfried Honegger gestaltete den Spielplatz, Alfred Altherr baute das Reservoir, sozusagen den Grundsein des Züriwassers.
Matto Looslis Morgenrituale waren folgende: Klimmzüge, Liegestütz, Joggen (30 Min), dann Duschen, Rasieren, Müesliriegel backen, Kaffee mahlen, Brot essen, Pflanzen giessen, Lesen (15 Min), bloggen.

Donnerstag, 11. Juni 2020

Man kann nicht alles haben

Der Artist und sein Musen «Souvenir d'Agoston» Studioaufnahme vor gemaltem Hintergrund Foto: Jakob Schneebeli, 1875
Marco pflegte ab und zu zu seinem alten Hund zu sagen: «Man kann nicht alles haben, Bello, aber man kann alles NICHT haben.» Der Hund tat so, wie wenn das für seine Lampenohren nichts Neues wäre.

Mittwoch, 10. Juni 2020

Bring und Hol

Die Aeronauten haben Zeilen, die stehen für die Ewigkeit: Du bist nicht allein, den anderen fällt auch nichts besseres ein.
Er warf den Flaschengeist in die Tonne und bewachte das Lagerfeuer. Die kleine ging derweil selbständig hoch. Und er wollte doch nur mehr Nüssli holen, um das Eichhörnli anzufuttern.

Dienstag, 9. Juni 2020

Die geschenkte Stunde

Die Relativität der Zeit ist eine Schose, die nicht jeder dahergelaufene Einstein auf Anhieb begreifen kann. Da muss er üben.
Da er nicht wusste, was zu tun war, braute Boris sich einen Chocchocino und grübelte dann eine geschlagene Stunde lang über die korrekte Autografie desselbigen. Als er wieder zu sich kam, war der Kaffee kalt, aber noch süss.

Montag, 8. Juni 2020

Professor Bienenstich

Die Kinder taten illegal und ohne, dass es ihr Erziehungsbeauftragter bemerkte: Schuhe ausziehen, Socken, fotografieren.
Schiffer, wie die Claudia, heisst ein Bienenforscher und Biologielehrer, der streitbar ist und die Wildheit der putzigen Insekten propagiert. Für ihn ist die Biene eben kein Nutztier, sondern ein Lebewesen.

Sonntag, 7. Juni 2020

Israelische Spargeln

Mario Gottardi liebte es, mit seinem Lastwagen durch die Innenstädte zu blochen. Am Radio hörte er immer Argovia.
Die grünen Spargeln kamen aus Israël. Und da Herr Frey sich gerne weltmännisch gab und nicht wollte, dass jemand ihn als Antisemiten bezeichnete, betete er fünfmal täglich und kochte gern Shakschuka. Jedes Mal aber gerieten ihm die Eier nicht so, wie es im Kochbuch stand.

Samstag, 6. Juni 2020

Kollateralnutzen

Paradox: In diesem Block fand Kurt ein Fahrradgeschäft, das seine Renaultmütze im Schaufenster führte. Doch es war zu.
Weil Klaus in einem Anfall von Kochwut schon die Pizza und das Porridge und den Kaffee gemacht hatte, während das ganze Haus noch schlief, hatte er still und heimlich die Wäsche seines Mitbewohners in den Trockner getan. Ohne viel Aufhebens. Wahrscheinlich war diese Wäsche nach dem Mitternachtstanz und der Gutenachtgeschichte gestern in die Maschine gewandert. Es war das Mindeste, was Klaus tun konnte.

Freitag, 5. Juni 2020

Bleiben Sie gesund

Pathetisch war vielleicht, dass er immerzu im Sinne von krankhaft sich Risiken aussetzte, wie dem heissen Bad.

David wäre es nie aufgefallen, dass ich eine laute Stimme hätte, oder gar unter ungebremsten Redeschwall litt. Er ist Mediziner, vom Fach, und er gibt mir den Rat, nach dem "Holz suchen" am Familienfeuer nicht nach Rauch zu stinken. Die Aeronauten aber muten amerikanisch an.

Donnerstag, 4. Juni 2020

Lasagne zum Frühstück

Bobcat war das geheime Symbol der Anonymen Under Cover Hausfrauen (AUCH): Ein Verein im Lilienverzeichnis.
Der Amsterdamer Typograf Edgar Walthert hat 2019 eine eigene symbolische Bildsprache entwickelt. Er nannte sie «The Annex Of Universal Language» und publizierte das Werk. Mit der Lasagne, die es heute zum Zmorge gab, besteht einzig ein zufälliger zeitlicher Zusammenhang. Aber es hängt ja alles mit allem zusammen.

Mittwoch, 3. Juni 2020

Die Waschmaschine ist entsorgt

Dieses Bild ist äusserst unscharf und als Verkaufs- oder Prospektfoto wohl ungeeignet. Das sieht man bei Lichte betrachtet.
Hans verramschte alles, was er schon im letzten Jahr eigentlich hätte erledigen sollen. Unter anderem eine lustige Kinderleuchte, die er geschenkt erhalten hatte und die nun vier Monate ungebraucht war.

Dienstag, 2. Juni 2020

Triathlon ist vielleicht doch was

Der Pferdeanhänger ist ein Imbissstand: Wegen des Lockdowns war er am 3. April 2020 umschattet und geschlossen.
Am Rotlicht fotografierte er eine olle Werbung. Gleichzeitig überlegte er sich, ob er nun seine Winterschuhe noch einmal putzen sollte oder entsorgen. Ersteres war mehr Aufwand, zweiteres kostete ihn mehr Überwindung. Dann kam ein Rennvelofahrer, nicht ganz austrainiert, der aber von 11 bis 22 Uhr als Velokurier Essen austrug, weil er seinen gewohnten Job nicht ausführen konnte. Kurzarbeit bedeuetet übrigens für den Arbeitnehmenden immer eine Lohneinbusse von 20 Prozent.

Montag, 1. Juni 2020

Falbala und Taillefine

Vor leeren Rängen Model zu spielen, das ginge ja noch. Aber beim Gedanken an Martini musste er kotzen.
Uderzos Frau Ada soll der schönen Falbala geglichen haben. Dass Brigitte Bardot etwas damit zu tun haben sollte, war bloss ein Gerücht. Der Fischhändler Verleihnix jedoch hiess im franzöischen Original Ordralfabétix. Wobei dem Agecanonix seine Frau gar nie einen Namen brauchte.