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Klimakatastrophal: Schon im Jahre 2012 gab es Helikoptereltern mit Rabenklauen, besonders im Winter waren sie aktiv. |
Alf H. aus B.
Sogar vier. Lass mich dir aus Erfahrung plaudern. Mein ältester Sebastian war ein Naturtalent. Ein geborener Skirennfahrer! Er hatte nicht nur 21 Jahre Vorsprung auf deinen Phil (wegen der früheren Geburt 1986). Aber Seb war auch schneller unterwegs im Schnee, in jedem Sinn. Nur eines hattte Sebastian leider nicht drauf: das Bremsen. Aber das soll ein Rennfahrer ja auch nicht. Deshalb war meine Freude gross. Und es wärmt mein Herz heute, wenn ich daran denke, dass es eine Zeit gab, in der ich mir noch Skiferien leisten konnte. Und wo ich eine normale Familie hatte. Drei Köpfe, ganz ohne Kleister, oder wie sagt man?
Direkte Wege
Jedenfalls stand ich an der Seitenlinie hinter der Abschrankung und schaute, wie mein Super-Seb die Buckel runtersauste, ohne Rücksicht auf Hindernisse und Stürze. Was will ich dir damit sagen? Ich hatte kein Ziel, und mein Sohn zeigte mir trotzdem den Weg: Direkt den Berg hinunter. Mein erster Tipp für dich: Steck deine Ziele tiefer, dann sind die Chancen grösser, dass dich dein Nachwuchs überrascht. Dass Sebastian dann später im Leben neben der Piste manche Kurve nicht gekriegt hat, ist ein anderes Thema. Aber zurück in den Schnee.
Wetterfaktor
Zum Glück habe ich Beispiele mehr als genug im Haus. Ich will ein weiteres brauchen: Linda etwa, sie war im Skifahren eine Nuss. Dabei ist sie sonst in allem sehr hoch begabt.
Aber sie ist vom Naturell her eher auf der düsteren Seite. Sie mochte das Grelle nicht, der Schnee war ihr schlicht zu hell. Deshalb war unsere Familienferienstimmung in jener Zeit, als sie das Skifahren umkurvte, nicht mehr immer eitel Freude. Mein Tipp Nummero zwo: Das Wetter muss stimmen. Kannst du das beeinflussen? Nein! Also. Aber ich warte, bis die Sonne scheint, um den Rasen zu mähen. Und ich sperre ihn ab, wenn es regnet. Klar?
Einfädler und Verschneider
Vielleicht liegt es ja am Material. Wie viele Franken hast du schon in die Ausrüstung gesteckt? Egal! Matchentscheidend sind die Muskeln. Wenn dein Phil schlecht aussieht im Schnee, so ist er nur ein Spiegel von dir!
Er hat deine Gene, nicht? Deshalb ist er vielleicht nicht so gut, wie du ihn gern hättest. Vergiss die Illusion, dein Sohn sei aus besserem Holz geschnitzt als du. Schmink sie dir ab, Alf. (Das war mein dritter Tipp.)
Mach mal Pause
Bei meinem Mittleren, Achim, hatte ich schon resigniert. Obwohl er mit seinem Gewicht in der Abfahrt einen Vorteil hatte. Zudem liegt Achims Schwerpunkt natürlich tief, das ist auch beim Carving ein Wahnsinnsvorteil!
Aber als er ins Skischulalter kam, konnte ich mir keine Ferien mehr leisten.
Deshalb, hier kommt mein letzter Tipp, und er ist ganz gratis: Wenn du deinen Phil nur die ganze Ferienzeit beschattest und sonst das ganze Jahr nie siehst, kann er sich ja gar nicht aufs Skifahren konzentrieren. Das bringt ihn durcheinander!
Entweder du feilst das ganze Jahr über täglich an seiner Form. Oder du lässt ihn auch in den Ferien freeriden. Am besten du machst einfach mehr Ferien. Ich bin sicher: Das wird euch beiden noch viel Freude machen, bevor dein Phil Geschmack am Après-Ski findet und dir davonsaust. Auf Nimmerwiedersehen wieder.
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echt? danke!