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Dienstag, 28. April 2020

Nach Ghana fliegen

Im Veloständer des Aldi war es wie an jedem Samstag: Überquollene Mülleimer, gepflegte Unordnung. Nur Hefe fehlte.
Zoë zog all ihre Register, um trotz dem Dekret der Regierung von Accra nach Ghana fliegen zu dürfen. Letztlich lief es darauf hinaus, dass sie als Europäerin die afrikanischen Vorgaben einfach ignorierte. Sie staunte selber, dass sie an keiner Grenze zurück gehalten oder auch nur nach ihren Reisegründen gefragt wurde.

Sonntag, 8. Dezember 2019

"Verreis, verreis!"

Der Fuchs gilt als schlau und gerissen, schlimmstenfalls verzehrt er einen Hasen oder eine Maus. Oder klaut er eine Katze?
Gerne denken wir an der regionale TV-Highlight zurück, das vor rund einem Jahr mit etwas Verspätung viral ging. Es zeigt der Laienschauspieler Manfred Pfister, der auf Tele Züri einen Fuchs verjagt. Der Clip ist sehr sehenswert und dauert nur wenig mehr als 2 Minuten, Ansage inklusive.

Dienstag, 1. Oktober 2019

Das optimistische Szenario hört heute auf

Hinter der Kamera und davor macht sie eine gute Figur, wobei ihre Haare im Kunstlicht natürlich nicht ganz echt erscheinen.
Dass die alte Tante auch nur ein Lokalblatt ist, merkt man an den Fragen, die sie dem einzigen Zürcher Weltstar stellt. Der Zürihegel selbst aber, Bauernbub aus Seebach und Hollywoodstar, sagt ein paar sehr kluge Dinge. Ein Schelm wäre, der da denkte, ein Ghostwriter hätte ihm womöglich ein Drehbuch vorgelegt. Nein, die Stadt hat Anfang Jahr einen grossen Künstler und Patrioten verloren.

Samstag, 28. September 2019

Die letzte Velobörse der Saison

Dies ist nur ein Symbolbild: Das Velo links im Bild wird nie zu verkaufen sein. Aber es müsste dringend in den Service.
Ein Fläschchen Öl, ein Fahrradschloss: Es gibt Dinge, die kann man wieder kaufen. Selbst wenn sie einem gestohlen werden. Das kann auch Radfahrern passieren. Deshalb gibt es Velobörsen. Heute zum letzten Mal dieses Jahr auf dem Helvetiaplatz. Komm auch vorbei, man muss nichts kaufen.

Montag, 15. Oktober 2018

Feierlicher Analphabetismus

Der alte Steinbach hörte zwar nichts mehr. Aber er brauchte den Job, also liess er die Prozedur über sich ergehen.
Wer hat, kann nehmen. Wer gibt, muss weinen. Und wer zuhört, der bleibt im Gespräch. Man kommt immer wieder auf Bichsel zurück. Nun ist ein Gesprächsband erschienen, im Kampaverlag. Trivial!

Freitag, 12. Oktober 2018

Die Kohlbauern vom Griffenthal haben halbe Arbeit geleistet

Herr Zeller ist offenbar in Deutschland aktiv, doch er sieht sich als Weltmann, sofern man der Selbstdarstellung glaubt.
Es gäbe die Casinoreportage, oder dann die Geschichte von der Kartoffelplantage in Burundi. Zwei Freunde feierten die reiche erste Ernte mit den Geldgebern aus der Schweiz. Mehr als 100 Gäste waren geladen, etwa 30 weitere Personen, die Landarbeiter, waren zwar nicht eingeladen, doch sie erschienen trotzdem, um ihren ausstehenden Lohn abzuholen. Es eskalierte, als die Geldgeber gingen. Ein Riesenmais brach aus, und nun kam alles an die Oberfläche, nicht nur die Kartoffeln: Der Onkel, dem das Land gehörte. Der Freund, der heimlich die Arbeiter angeheuert hatte, sie aber nicht bezahlt hatte. Und so war die erste reiche Ernte des fruchtbaren Projekts auch die letzte.

Freitag, 23. Februar 2018

Italien hat auch schöne Berge

Friedlich: Der Vulkan raucht das ganze Jahr, die bunten Menschen lassen sich aber dadurch nicht bei ihrer Arbeit stören.
Wir Büromenschen haben ja gerne die Meinung, dass Effizienz das höchste aller Gefühle sei. Dem ist nicht so, wie die tägliche Erfahrung uns schmerzvoll lehrt. Rauchen im Heu aber ist keine gute Idee.

Samstag, 23. Dezember 2017

Soll ich meinem Kind schon wieder etwas schenken?

Zedmic beweist: Entgegen anderslautenden Gerüchten ist der Reitsport eine saisonunabhängige Ganzjahresaktivität.
Mir wurde nie etwas geschenkt, ich habe mir alles selbst erarbeitet. Nun stresst mich das Weihnachtsfest: Bin ich zu Geschenken für meine Kinder verpflichtet? Sylvie C. aus K.

Paulo Zedmic*: Ja, liebe Sylvie. Schenken ist das grösste Geschenk für Eltern: Du kannst dein Kind wirklich glücklich machen. Wann gelingt das sonst? Sogar mein Teufelsbraten Louis kriegt zur Weihnacht immer ein Geschenk.
Obwohl er keins verdient hätte, nie im Leben. Aber er hat so gern Tiere. Und ich habe im Keller Überfluss an Ratten. Ich fange eine ein, male sie hübsch an und verpacke sie schön. Fertig ist ein Kinderglück. Für meinen Sonnenschein Feliz könnte ich viel mehr Geld ausgeben. Sie wünscht sich seit Jahren ein Pony. Aber ich bin nicht blöd. So ein Tier frisst nur und stinkt. Und was ein Pony kann, kann ich schon lange. Deshalb darf sie auf mir reiten. Ich bin das Pony, verstehst du? Ich bin das glücklichste Geschenk, das es gibt.
Schenken tut nicht weh
Warum magst du überhaupt keine Geschenke machen? Du darfst nicht denken, so wie du denkst! Basil, der Philosoph, hats mir erklärt: Beim Schenken ist alles umgekehrt wie sonst immer. Du zahlst nichts. Du gibst nicht zurück, was du gekriegt hast. Sondern du musst zuerst schenken. Aber nichts dafür erwarten, das ist der Witz! Dann bekommst du vielleicht auch einmal ein Geschenk. Aber nur, wenn du keins willst, sagt Basil. Das ist schwierig, ich weiss. schwierig zum Verstehen und zum Denken. Aber du solltest es ausprobieren. Dann wird dein Leben sicher weniger schlimm.
Überraschung für alle
Oder weisst du nicht, was schenken? Im Karl Josef Wagner-Katalog hat es ganz viele Ideen. Ich mach das immer so: Ich nehme die Bestellkarte heraus und lege sie auf die Seite. Dann werfe ich den Katalog so lange an die Wand, bis ein paar Seiten herausflattern. Wenn zu lange nichts kaputt reisst, kannst du den Katalog auf den Tisch hauen, bis die Zettel flattern.
Schmerzfrei bestellen
Dann nimmst du so viele Fötzel vom kaputten Katalog, wie du Geschenke brauchst. Mindestens eins pro Kind. Wie viele Kinder hast du überhaupt, Sylvie? Sagst du es nicht oder weisst du es nicht genau? Man kann schon die Übersicht verlieren, gell. Guck jetzt nur auf die Bestellnummer, nicht auf das Bild, nicht auf den Preis. Dann schreibst du die Nummer blind auf die Bestellkarte. Gut. Du hast keine Schmerzen, oder? Und das Beste am Trick ist: Du wirst selber eine Überraschung erleben, weil du ja gar nicht weisst, was du bestellt hast. Kommt ein Plüschelefant, ein ferngesteuerter Heli oder eine Puppe im Tarnanzug? Freue dich!
Der Trick der Danäer
Hast du etwa Stress, weil du arbeiten musst über die Festtage? Mein Chef beim Hallenbad Blumenwies hat uns immer freigegeben. Das war das schönste Geschenk! Einmal war ich aber auf dem Dienstplan. Da habe ich dem Chef eine Reise geschenkt, ganz weit weg, last minute, Abflug am 23. Dezember. Das tat meinem Portemonnaie weh, aber dafür war er dann nicht da, wo ich auch nicht da war. Capito?
Lieb und teuer
Und meine Linda, die wollte immer ein Handy. Da hab ich ihr gesagt: Gut! Ich hole ihr so ein Gratis-Handy beim Shop. Das kostet nichts, ich mache Linda eine Freude. Und sie muss dann gucken, wie sie die Rechnung bezahlt. Das ist nicht mein Problem, ausser wenn sie mir das Geld aus dem Portemonnaie klaut. Aber das ist eine andere Geschichte. Am Fest der Liebe ist alles gut. Also auch jedes Geschenk. Ich wünsche dir, liebe Sylvie, ein frohes Fest!

*) Paulo Zedmic (42) ist Teilzeit-Abwart und Hausmann. Er ist auch auf Facebook.

Montag, 30. Oktober 2017

Die zündende Idee für Basel

Eine Frage der Perspektive: Manchmal ist es schon schwierig zu bestimmen, auf welcher Seite die Bekloppten sind.
Früher gab es in der Schweiz Wirtschaftseliten, heute werden Manager importiert und dann wieder in den Sack gesteckt, wenn sie keinen Erfolg haben. Kann man alles nachlesen. Ohne Witz.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

Was soll ich nur anziehen?!

Zelophan kommt immer gut. Die roten Halbschuhe aber sind durch den alten Papst inspiriert. Das ginge heute nicht mehr.
Unser Familienklima ist belastet: Das unstete Wetter provoziert ständige Garderobenkämpfe. Tim (9) und Edwin (7) wollen kurze Hosen tragen. Ist es schon warm genug? Hans Y. aus Z.

Paulo Zedmic: Es kommt auf das Wetter an. Weil es ja nie das macht, was die Medien erzählen, habe ich mir abgewöhnt, Prognosen zu gucken. Ich zappe weg, wenn eine Karte ins Fernsehbild kommt. Da kann die tänzelnde Dame davor noch so kokett winken, ich bleibe kühl. In meinem Overall bin ich gut gewappnet gegen alle Wetter. Für nasse Arbeiten, etwa im Hallenbad oder beim Altpapiersammeln im Regen, habe ich einen zweiten Overall aus Neopren. Sicherer als jede Wettervorhersage ist eins: Meine Feliz kommt immer mit zur Arbeit. Wenn ich wirklich raus muss und es Katzen hagelt, wickle ich meine Regenprinzessin in Zellophan ein. Ich mache es ihr als Feenverkleidung schmackhaft, das findet sie lässig. Und so bleibt sie trocken und sieht erst noch toll aus. Wobei der Look für sie wichtiger ist als für mich. Ich halte mich an die offiziellen Stilrichtlinien des Abwartverbandes: ‹Form follows function›.
Frösteln mit Lerneffekt
Feliz freut sich auch immer viel zu früh auf den Sommer. Sie wollte schon barfuss raus, als auf dem Trottoir noch Schnee lag. Feliz meint, sie kriege keinen Husten mehr, wenn sie ihn schon hat. Wir Erwachsenen dagegen meinen gern, wir wüssten besser, was Kinder anzuziehen haben. Dabei ist es ganz anders. Das Kind ist von Natur aus störrisch und muss eine Ohrenentzündung einfangen, bevor es den Ohrenwärmer schätzen lernt. Diese wertvolle Erfahrung muss es unbedingt selber machen. Deshalb lasse ich sogar meinen Sonnenschein einmal im Jahr ins Kaltwetter laufen. Wenn Feliz schlottert, gebe ich ihr meine Jacke extra nicht. Sie würde sie sowieso nicht nehmen – sie findet die Farbe hässlich.
Nun zu euren Grabenkämpfen vor dem Anziehschrank. Das Problem ist, dass zu viele Leute über die Garderobe bestimmen wollen. Ich rate dir, in diesem Kampf forfait zu geben, dem Frieden zuliebe. Das Kind braucht freie Laufbahn, auch in der Mode.
Nichts Schlimmeres als ein Balg, dem man im stürmischen Gegenwind ansieht, dass es von der Mutter als Modepuppe missbraucht wird. Gut, meiner Linda, unterdessen 19, kann ich ja inzwischen gar keine Kleidertipps mehr geben. Sie ist überhaupt immer ein schlechtes Beispiel. Linda war schon als Kleinkind ein Punk. Heute lebt sie ja nicht von ungefähr in einer Baracke am Stadtrand. Sie kann sich in ihrem Aufzug schlicht nicht in Zentrumnähe sehen lassen.
Kleiderregeln im Wandel
Im Zweifelsfall also: Kurze Hosen ja! So können deine Buben stolz ihre Schrammen zeigen.
Das überhitzte Klima von heute ist ja ganz anders als einst. Lange Aufwärmphasen und einen Stichtag für T-Shirt-Wetter gibt es nicht mehr. Der Kleidungsleitfaden von Oma ist voll passé. Das merken die Kinder intuitiv: Die Jugend passt sich extrem schnell an die immer extremeren Wetterwechsel an. So klug ist sie eben, die natürliche Evolution! Im Klimawandel mit seinen Wetterlaunen gibt es nur eines: rasch reagieren, schnell umschalten.
Auch hier gilt: Laisser faire. In meiner 20-jährigen Erziehungserfahrung bin ich deshalb immer weiter nach rechts gerutscht. Von planwirtschaftlich protektionistisch bis radikal ultraliberal. Im Rückblick kann ich im Ergebnis keinen Unterschied feststellen: Die Kids machen eh, was sie wollen. Also kann man sie auch getrost machen lassen. Irgendwo muss es ja anfangen mit dem Selbstständigwerden – warum nicht bei der Garderobe. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass du ein Problem weniger hast. Bitte!

Paulo Zedmic (42) trägt bei allen Jobs das gleiche extravagante Mint-Kombi. Es ist auch ein ideales Gewand für die Kindertage.

Freitag, 1. September 2017

Unterhaltung aus der Dose

Es wäre eventuell noch lässig, diesen lässigen Hund und das Mädchen anzutreffen.
Neulich lag der Sonntagszeitung ein dickes Heft eines Produzenten von Zuckersäften bei, der bekanntlich im Geld schwimmt. Das Werbeheft trug den sinnigen Titel Red Bulletin. Darin waren Abenteuerreportagen aus aller Welt, zumeist von extrem harten Männern. Sie alle mögen offenbar Geld. Sie könnten aber auch für Toyotabusse oder Westfalia Werbung machen, ohne ihr Gesicht zu verlieren.

Donnerstag, 22. Juni 2017

Zwicky macht heute hitzefrei



Vom Schriftsteller Dieter Zwicky gibt es viel Fotomaterial. Dieses Bild von Corinne Stoll mit Pudel ist aber das beste.
Genau in diesem Moment war eine Lesung mit dem Schweizer Autor Dieter Zwicky in Luzern angesagt. Die Literaturgesellschaft Luzern hatte dazu eingeladen. Doch es ist allen Beteiligten zu heiss für Leseveranstaltungen, wir hätten lieber Nebel im Mittelland, das ganze Jahr. Darum ist das Event kurzfristig auf den Herbst vertagt. Siehe Septemberprogramm der LGL.