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Donnerstag, 4. Februar 2021

Post vom Kaiser Franz

Die Verbindung zu meinem Smartfon klappt leider nicht: Deshalb muss dieses schlecht aufgelöste Foto genügen.
Vor einem Jahr bin ich via Jean Ziegler und einen gewissen Journalisten namens Erik über Franz Joseph Wagner gestoplert, den ich bis dahin nicht kannte. Für unsere Schweizer Leser: Er war eine Art Helmut Maria Glogger Deutschlands. Beziehungsweise er ist es immer noch, wenigstens vor einem Jahr war er noch recht vital und viril, man nannte ihn auch Gossen-Goethe und er hatte zeitlebens ein sehr spitzes Mundwerk und kriegte dann auch Plattformen zum Dampfablassen.

Dienstag, 15. Dezember 2020

China verbietet Trump

Am morgen vernahm man auf dem Hönggerberg für einmal nichts von der grossen, weiten Welt: Alle Flüge waren abgesagt.
Wieviel Uhr ist? Dies fragte Enrique, der das ganze Jahr nicht getwittert hatte. Dafür kompensierte er mit blöden Virenwitzen, die insgeheim alle sehr wirr waren, fast wie ein schäumendes Warmbier,  und eigentlich nur für ihn verständlich. Abends las er pro Woche ein Buch von Rüdiger Dahlke. Das beruhigte ihn und der Vorrat reichte das ganze Jahr.

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Hansjörg Schertenleib und die Roboter

Aldi hat nicht nur das Günstig erfunden, sondern auch die Wohltätigkeit. Im Grunde ist Aldi ein Synonom für Pestalozzi.
Mach Platz für die Liebe, sagte Hansjörg, der kein Bot war: "In allem, was du tust." Und vergiss nicht: "Lass dir von keinem auf die Kappe scheissen." Aldi aber hat günstig erfunden, so die Werbung, die immer alles verdreht, was einfach und infam ist.




Montag, 27. April 2020

Schweizer Radio International

Tags zuvor war da plötzlich ein Bettrost gestanden. Zuerst beim Container, dann vor der Haustür. Und dann war er weg.
Wir versuchen aus der Erinnerung die Namen jener zu erwähnen, die damals unter der Lawine verschüttet wurden. Reto Hänny war nicht dabei, er war zwar ein Walser, aber nicht im Wallis. Der Grossvater befand sich zu jener Zeit im Ausland, genauer in Nepal, wo er Strassen plante und vermass. Er hörte auf Schweizer Radio International, dass eine Lawine fast alle seine Kollegen in der Unterkunft verschluckte. Deshalb ärgerte er sich, dass die Luzerner Zeitung zum 50. Jahrestag des Lawinenunglücks nur ein Bild mit Bildlegende gebracht hatte: «Zu den betroffenen Militärpersonen stand kein Wort, obwohl einige Opfer und die Mehrheit der Soldaten aus der Zentralschweiz stammten.» Auf seine Reklamation hin wurde ihm dann zugesichert, einen Leserbrief zu veröffentlichen. In der Diskussion um Corona-Virus und VBL ist der am 3. März bei der Redaktion eingegangene Brief dann unters Eis geraten. Seine Nachfrage vom 11. März hat dann genützt, worauf der Leserbrief am 13. März erschien.

Dienstag, 14. April 2020

Unfrage bezüglich UKW

Am Samstag, als die Schweiz Lebensmittel hamsterte, ging Gregoire zum Bender, um im Schaufenster die Zeitung zu lesen.
Dass der Landessender still gelegt wurde, ist kalter Kaffee. Inmitten der Coronakrise stellt sich jedoch die ernst gemeinte Unfrage, ob das Bakom auf den Entscheid, die UKW-Frequenzen dem freien Markt preiszugeben, zurück kommt. Ob Twitter das geeignete Medium ist, um eine diesbezügliche Anfrage an den Bundesrat zu tätigen? Vielleicht ist der Zeitpunkt ungünstig, aber Hans nahm sich vor, die von ihm mitgewählte Parlamentarierin aus seinem Quartier bei nächster Gelegenheit darauf anzusprechen.

Dienstag, 31. März 2020

Wie gelingt der Aprilscherz?

Am 1. April hat jeder die Lizenz zum Veräppeln. Die sollte man unbedingt nutzen. Und zwar so.
Damit der Aprilscherz nicht misslingt, befolgt man acht Regeln. Der Rest ist Fantasie.  

Erstens: Es heisst nicht umsonst in den April schicken. Zum Aprilgaudi gehört ein aufgezwungener Ortswechsel des Opfers. In Ausnahmefällen kann es aber auch ein tele-fonischer Rückruf sein. Etwa wenn sich ausgerechnet heute gleich zwei Flammen des verliebten Mitbewohners gemeldet haben. Natürlich kleben wir ihm diese frohe Botschaft auf Zetteln an die Zimmertüre. 
Zweitens: Jeder glaubt gern an das, wovoner heimlich träumt. Darum sollte dein April-scherz die Schwachstelle deiner Liebsten angreifen. Den Helikopterfan schickt man zur Helilandung, die Anhängerin von Tom Lüthi mit ihrem frisch geborenen Sohn zum Baby-Talent-Testfahren ins Emmen Center. 
Drittens: Ausser dem Ego des Opfers sollte nichts Schaden nehmen. Lass dem Nachbarn nur eine unbestellte Pizzaliefern, wenn du sie danach auch bezahlst. 
Viertens: Aktualität erhöht die Glaubwürdigkeit. Ich könnte wetten, dass es im Entlebuch plotzlich noch gratis WM-Tickets gibt. Gratisangebote sind überhaupt bewährte Lockmittel. Auch die Exklusivität hat schon manche Verehrerin an eine Privatshow gezogen. Sind nicht Tokio Hotel inder Nähe? 
Fünftens: Keiner zu klein, ein Scherzkuchen zu sein. Wer würde dem Buben nichtglauben und ihm den verlorenen Ball vom Garagendach holen? 
Sechstens: Je absurder der Scherz, desto diebischer die Freude. Wer will an der Tankstelle Benzin umtauschen? Oder wo gibtsendlich ein Medikarnent gegen die Ansteckung mit Computerviren? 
Siebtens: Die wichtigste Regel: Ernst bleiben und die Sache durchziehen. Nichts Unlustigeres als ein verfrühtes «April, April», wenn Grosspapa erst den Mantel von der Garderobe nimmt. 
Achtens: Zum vollendeten Aprilscherz gehört die Überraschung des Reingefallenen am Ort des Witzes. Hier kann man nun «April» jauchzen und sich mit dem Opferlachend versöhnen. Viel Spass!

Dienstag, 24. Dezember 2019

Houllebecks Blamage

Houllebeck und Blatter hätten die Szene nicht schöner stellen können: Im Publikum sah damals niemand die Gesichter.
Houllebeck wurde an der 20-Yardlinie von Blatter abgefangen. Die 33 der Kings war ein guter Läufer, aber gegen das Stellungsspiel von Blatter war er nicht gut genug. Später erinnerte sich Hollebeck, der ja nach der Sportkarriere höchst erfolgreich ins Philosophenfach wechselte und in Stanford Profesor wurde, an das sonnige Gemüt seines Gegenspielers: Blatter war keine Leuchte, aber oft zufrieden. Sein Übername war Pu der Idiot und er schleckte viel Honig, um sein Kampfgewicht zu erreichen. 

Dienstag, 3. Dezember 2019

Das von allen geahnte anständige Ende

Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Aber für eine öde Verdoppelung des gestrigen Flugversuchs würde ich nicht plädieren.
Die Tageswoche hat sich mir nicht aufgedrängt. Wenn ich aber im Baselbiet war, habe ich über die vielen zum Verkauf stehenden Printexemplare an den örtlichen Kiosken gestaunt. Das Ende kam nicht unerwartet, aber abrupt. Es ist schade, dass das gegen Blocher gegründete öffentliche Projekt nun, da sich Tamedia und Wanner den Tageszeitungsmarkt aufteilen, die Segel streicht. Eher lustig ist die Begründung, dass halt das Geld ausging, weil Blocher und andere Medienbarone gleich argumentieren. Als ob Journalismus ein Geschäft wäre. Da darf man schon ein paar Fragen stellen.

Freitag, 15. November 2019

Die Uhr, die einmal am Tag richtig geht

Sennas Sorgenfalten waren berechtigt, wie jeder Trottel feststellt. Dass er ikonisch gemalt wurde, hat mit dem Crash zu tun.
Es gibt das Sprachbild der stillstehenden Uhr, die zweimal am Tag richtig geht. Es besticht durch seine Kürze, seine Würze und die tiefe Wahrheit. Man muss aber auch wissen, wann man es anwendet, sonst ist man neben den Schuhen. Ein Journalist aber sollte Fragen stellen wie ein Kind.

Montag, 2. September 2019

Der erste Arbeitstag auf dem Amt für Versager

F. D. ganz bei sich: Der junge Fotograf von damals ist heute selbst ein grosser Verleger.
Markus trat unbeschwert wie immer ans Mikrofon, die Mundlippen gespitzt und die Zunge gewetzt. Er war ja ein Beduine und insofern immun gegen alle Anwürfe von Schmeissfliegen. Mit einer gewissen Süffisanz ignorierte er die Kritik, welche die alte Tante ihm gegenüber äusserte, wegen den vielen peinlichen Rügen des Presserats während seiner Amtszeit. Die Serie sei kein Ruhmesblatt für den scheidenden Chefredakteur, monierte die NZZ. Markus war damit so mittel einverstanden. Er hatte deswegen zwar einige schlaflose Nächte, aber andererseits hatte er ja nun auch wieder einen Job. Jedenfalls meinte er das. In Wahrheit war es ein von Tamedia inszeniertes Theaterstück.

Donnerstag, 25. Juli 2019

Replik auf einen Dahingegangenen

Finde vierzehn Jugendliche, die Drogen konsumieren: So ein Wimmelbild ist auch für Under Cover Agenten ein Spass.
Sehr geehrter Herr Alt Bundesrat Blocher! Ich weiss nicht, wer mir sonst helfen könnte, ausser Sie. Retten Sie die Schweiz von den Scheininvaliden, liebster Gutmensch! Und nehmen Sie mir meine Angst vor der eigenen Ignoranz und der Möglichkeit, dass ich im falschen Beruf bin. Herzlich, Ihr Federball am Dammsteg, dem das Angus etwas zu Kopf gestiegen ist, gestern vor einem Jahr.

Montag, 10. Juni 2019

Für einen neuen Narrativ der Fiktion

Auch wenn man die einzelnen Musiker auf dem Bild nicht erkennt, ist dieses geklaute Künstlerfoto eines der geileren Werke.
Es gibt sehr viele olle Schlagwörter und Schlagworte, die in den neuen Billigmedien rasant Furore machen. Und nicht nur dort: Auch in höchsten intellektuellen und akademischen Sphären kommt man nicht um Modebegriffe herum, die manchmal noch Jahre später nachhallen. Meistens verwandeln sie sich im Lauf der Zeit in einen Witz, wie der "Clash of Civlisation" oder Trumps "Fake news". Vor einem Jahr war «der Narrativ» in aller Munde. Und ich plädiere dafür, wieder mehr echte Fiktion zuzulassen, auch im Journalismus. Naja, ein bisschen bei der Wahrheit muss man wohl bleiben.

Samstag, 25. Mai 2019

Was heute noch für Youtube spricht

«Life according to Donghua Li» wäre ein hübscher Titel für einen Hollywoodfilm. Ob Michael Jackson die Musik machte?
An dieser Stelle war von einem gewissen Herrn Deville schon die Rede, aber noch nie von seinem Sekundanten Karpi, der sich ja immer mehr in den Vordergrund drängt. Dies tut der Qualität der Abendunterhaltung in den Fernsehsesseln jedoch keinen Abgrund. Ausser man weilt gerade im Ausland, womöglich mit Zeitverschiebung im Nacken. Dann muss man sich mit Youtube begnügen, aus technischen und rechtlichen Gründen. Elende Pharisäer.

Montag, 29. April 2019

Rutger, Tucker et Sébastien

Hier gab es ein rohes Ei, doch niemand weiss mehr, wo genau das war. Obwohl man es natürlich rekonstrieren könnte.
Der Historiker Rutger Bergman wurde berühmt, weil er nach Davos ans Wef reiste und auf einem Panel den Standpunkt vertrat, dass die Steuerflucht das grössere Problem für die Menschheit sei als der Klimawandel, über den Klaus Schwab so gern schwafelt. Sowas darf man natürlich am Wef nicht sagen. Umso mehr, weil die Steuerflucht von reichen Ausländern auch das Geschäftsmodell des Gastgeberlands ist. Wie neulich der welsche Historiker Sebastien Guex sehr anschaulich erklärte.

Samstag, 20. April 2019

Frau Rosengart umgeht Ulm

Reportage über eine Eslige Idylle im Elternmagazin Fritz: Wem haben diese Kinder diesen Auftritt zu verdanken?
Die Fasnacht in Ulm gleicht jener von Luzern, auch wenn in einer Youtube-Reportage auch einige Unterschiede auszumachen sind. Jedenfalls ist der Umzug um Ulm dem auswärtigen Betrachter sympathischer als der olle Karnveval in Köln. Obwohl ich ja keines der Bücher ganz gelesen habe.

Donnerstag, 18. April 2019

Dave ist vielleicht doch kein Name

Man weiss nicht, was es zu gewinnen gibt, wenn man jemandem etwas schenkt. Das liegt in der Natur der Sache und darüber haben Ethnologen schon ganze Bände geschrieben. Das heisst nicht, dass die Ethnologen Ignoranten waren. Das Gegenteil ist richtig. Die Bestimmungen für eine Rauchentwöhung bei Bruno Stierli dagegen sind bedeutend milder als jene für eine Fernbehandlung bei Krankheit. Lesen ist weiterhin gratis, aber es kostet natürlich auch ein bisschen Zeit. Das gleiche gilt im Übrigen für meine Lieblingstätigkeit, das Aufräumen und Ordnen von Papieren aller Art.

Mittwoch, 17. April 2019

Der Unique Selling Point von Mieter Meier 23

Dem aufmerksamen Leser könnte aufffallen, dass dies ein eigenartiger Post ist in diesem Weblog. Man hört nichts, wenn man ihn sich vorlesen lässt. Trotzdem ist es möglich, dass bei der Produktion des Posts Lärmemissionen entstanden sind. Hier hackt einer auf der Tastatur, vulgo Schreibmaschine. Dort summt ein Bauarbeiter, der eigentlich Philosoph wäre, aber die akademischen Diskussionen waren ihm verleidet. Also verlegt er im Schneeregen Kabel auf dem Trottoir vor dem frisch polierten Schaufenster. Der Laden ist nun leer, es sind Büroarbeiter eingemietet. Und der Direktor des Mieterverbands, der gar nicht Sebastian Meier heisst, kandidiert mit dem Slogan «Angst macht Mut» für das Amt des Regierungsrats. Ob das ihn wählbar macht? Selbstironie könnte ja eine gute Eigenschaft sein, gerade für Politiker, mögen sie auch einer kommunistischen Partei angehören. In Russland beispielsweise gehören auch 20 Jahre nach dem Kommunismus die meisten Wohnungen den Leuten selbst, kostenfrei. Jedoch verfallen die Häuser. Trotzdem möchte man mitunter lieber Mieter bei einer Genossenschaft sein, es muss keine glamouröse sein. Lieber als beim HEV, auch so ein Verein. Wie der SFJ, auf französisch AJS. Das ist der Verband der Fachjournalisten. Die haben nun eine neue Website und ein recht geiles Verkaufsargument. Besser als eine Kreditkarte der UBS.

Montag, 1. April 2019

Karnivoren demontieren Schlachthöfe

Simon Ammann ist auf Insta und sprang im Toggenburg: Zur Zeit dieser Aufnahme war er aber noch nicht auf der Welt.
Obwohl er eigentlich keine Gratiszeitungen liest, sprang sein Blick heute auf eine hübsche Schlagzeile im Tram: "Fleischesser wollen Tierfabriken zerstören". Es erinnerte ihn an den Menschen, der seinen Hund biss und stimmte ihn nachdenklich. Im nächsten Augenblick dachte er, wie es wohl Greta aus Schweden gehe, dem Medienstar des letzten Wef. Dass Schnee auch ein Synonym für Kokain ist, kam ihm aber nicht in den Sinn.

Mittwoch, 6. März 2019

Der Fürst bestellt eine kleine Apfelfamilie

Ein neues Gerät, ein neues Leben? Das war einmal. Als Vater wird man vom Hersteller dazu ermuntert, alles digital mit der Familie zu teilen.

Mein neues Handy gebe ich nicht aus der Hand. Nein, das ist mein Spielzeug, sage ich den Kindern immer. Und da bin ich sehr streng. Niemand rührt es an, der nicht vorher fragt. Erst neulich kaufte ich mir ein neues Telefon, nur für mich! Ich liebe diese raren Momente, allein mit einem Gerät. Da tauche ich komplett ab, um an Einstellungen tüfteln und den Automaten zu justieren. Seltene Wonneminuten im Familienleben! Kein Mensch soll mich bitte dabei stören.
Nun fragt mich also mein neues Tool sehr nett, ob ich nicht eine Familie einrichten möchte. Mmh, aber wieso denn nur? Das sei sehr gäbig, folgt die Antwort. Damit könne man Musik, Bücher und Fotos sofort teilen: Alles für alle, sofort, wie im Kommunismus! Darüber hinaus wüssten alle Mitglieder der Familie auch stets, wo der Papa gerade steckt. Klar, das gescheite Telefon sendet ja auch Signale.
Also gut, warum nicht? Schliesslich sind die zwei Oberhäupter unserer Familie beide Fans des gleichen Systems. Der Januskopf der Elternschaft ist sich nur in wenigen Fragen einig, aber für meine Liebste und mich kommt seit Jahren nur Apple in Frage. Bisher hatten wir auch wenige Gründe, der grossen Weltfirma mit dem gesunden Logo zu misstrauen. An Apple a day keeps the doctor away. Also los, auf in die Applefamily, irgendwann brauchen die Kids ja eh auch eine Emailadresse.
Leider gerät mein Versuch, einen Familien-Account einzurichten, ins Stocken. Durch eine philosophische Fangfrage meines neuen Geräts: „Bestätigen Sie bitte, dass Sie der Organisator dieser Familie sind.“ Meinst es jetzt grundsätzlich oder wieso? Grosszügig sehe ich über die dumme Frage hinweg. Jeder flüchtige bekannte Mensch weiss, dass sicher nicht ich der Organisator bin. Aber das Gerät ist ja neu. Und aha, beim nächsten Schritt check ichs erst. Das pragmatische Fon will nur die Kreditkartennummer wissen. Meinetwegen, wenn das so ist, ja, dann bin ich halt der Organisator. Aber sicher! Leider habe ich die Kreditkarte gerade nicht zur Hand und muss das Einrichten der Familie auf unbestimmte Zeit verschieben.
Ich dachte schon, dass wäre es jetzt gewesen. Aber Apple vergisst ja nichts, im Nu kommt das Bestätigung-Email. Ups, wenn die Familie einmal eingerichtet, gibt es kein Zurück mehr. Es ist vorbei, die Zeit mit mir und meinem persönlichen Spielzeug. „Campo, herzlich willkommen bei der Familienfreigabe“, heisst es im Betreff. Ein Klick, und ich kann im Menü jederzeit „meine Familie verwalten“.
Nein danke. Wir teilen die Musik ja eh schon. Aber wir haben das Leben halt lieber analog. Wenn bei uns daheim zwei bis drei Plattenspieler gleichzeitig laufen, gibt das interessante Geräuschkonstrukte. Und weil die Knirpse das Vinyl nicht selber auflegen können, hat man auch jederzeit die volle Kontrolle über die Inhalte. Wir sind da sehr konservativ. Auch bei den Büchern: Haptisch, handfest, Hauptsache analog. Bücher die riechen, Eselohren als Lesezeichen, Altpapier. Die kann man auch gut wieder vertschutten, wenn sie vorgelesen sind.
Nur die Agenda, ja, das wäre automatisiert schon gäbig. Aber der Kühlschrank hat ja auch eine Kalenderfunktion. Das funktioniert. Wer sich nicht einträgt, ist selber schuld. Und für den Austausch von den Terminen des Tages ist ja der Morgenrapport am Zmorgetisch. Meistens ist eh alles anders als geplant, aber das ist eine andere Geschichte. Die Funktion «Familie verwalten» finde ich auch noch hübsch. Vielleicht schalt ich das mal ein. Aber zuerst esse ich jetzt einen Apfel.

Montag, 25. Februar 2019

Den Relotius dislozieren

Nun, diese Karte zeigt nicht so viel und doch sagt sie Einiges: Das Tal der Esel ist auch jenes jener anderen Pflanzenart.
Claas war ein Reporter, von dem derzeit unklar ist, ob er noch in den Spiegel schaut und wenn ja, wie. Tom Kummer aber ist eine andere Geschichte. Er ist meiner Meinung nach ein Künstler, kein Journalist. Und das ist leider das grosse Missverständnis der Besteller von sagenhaften Stories.