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Dienstag, 29. Juni 2021

Blumen, nur so als Idee

Generationen von Brüdern: Das Modell vorne gab den Geist auf, worauf das schwarze Modell hinten rechts in Frage kam.
Während ich diese Zeile schreiben, spaziert eine Spinne über meinen Bildschirm. Das soll Glück und Reichtum bringen, heisst es. Besonders wenn man auch ab und zu zur Überraschung Blumen oder Pralinen nach Hause bringt. Wenn man dann ein Zuhause hat. Drucken kann man auch papierlos.

Mittwoch, 19. August 2020

Kometen gucken nicht vergessen

Wenn er nicht das Radio eingeschaltet hätte, hätter er nie erfahren, dass der Komet am Himmel stand.
«Hast du den Kometen gesehen?», fragte er seine schöne Nachbarin, als sie sich im Treppenhaus kreuzten. Sie sagte: «Nein, welcher Komet?» und schon waren sie im Gespräch. Er machte spontan einen Salat mit Radieschen und Frühlingszwiebeln und spielte seinen Lieblingssong: "Savage love".

Dienstag, 31. März 2020

Wie gelingt der Aprilscherz?

Am 1. April hat jeder die Lizenz zum Veräppeln. Die sollte man unbedingt nutzen. Und zwar so.
Damit der Aprilscherz nicht misslingt, befolgt man acht Regeln. Der Rest ist Fantasie.  

Erstens: Es heisst nicht umsonst in den April schicken. Zum Aprilgaudi gehört ein aufgezwungener Ortswechsel des Opfers. In Ausnahmefällen kann es aber auch ein tele-fonischer Rückruf sein. Etwa wenn sich ausgerechnet heute gleich zwei Flammen des verliebten Mitbewohners gemeldet haben. Natürlich kleben wir ihm diese frohe Botschaft auf Zetteln an die Zimmertüre. 
Zweitens: Jeder glaubt gern an das, wovoner heimlich träumt. Darum sollte dein April-scherz die Schwachstelle deiner Liebsten angreifen. Den Helikopterfan schickt man zur Helilandung, die Anhängerin von Tom Lüthi mit ihrem frisch geborenen Sohn zum Baby-Talent-Testfahren ins Emmen Center. 
Drittens: Ausser dem Ego des Opfers sollte nichts Schaden nehmen. Lass dem Nachbarn nur eine unbestellte Pizzaliefern, wenn du sie danach auch bezahlst. 
Viertens: Aktualität erhöht die Glaubwürdigkeit. Ich könnte wetten, dass es im Entlebuch plotzlich noch gratis WM-Tickets gibt. Gratisangebote sind überhaupt bewährte Lockmittel. Auch die Exklusivität hat schon manche Verehrerin an eine Privatshow gezogen. Sind nicht Tokio Hotel inder Nähe? 
Fünftens: Keiner zu klein, ein Scherzkuchen zu sein. Wer würde dem Buben nichtglauben und ihm den verlorenen Ball vom Garagendach holen? 
Sechstens: Je absurder der Scherz, desto diebischer die Freude. Wer will an der Tankstelle Benzin umtauschen? Oder wo gibtsendlich ein Medikarnent gegen die Ansteckung mit Computerviren? 
Siebtens: Die wichtigste Regel: Ernst bleiben und die Sache durchziehen. Nichts Unlustigeres als ein verfrühtes «April, April», wenn Grosspapa erst den Mantel von der Garderobe nimmt. 
Achtens: Zum vollendeten Aprilscherz gehört die Überraschung des Reingefallenen am Ort des Witzes. Hier kann man nun «April» jauchzen und sich mit dem Opferlachend versöhnen. Viel Spass!

Samstag, 24. August 2019

Das Dutzend ist voll

Man könnte meinen, dass da rechts am unteren Bildrand einer unter der Matte liegt. Sonst ist alles für den Ansturm parat.
Das Trübsal umschlang ihn, weil er keinen anderen Ausweg sah, als downzusizen. Er wusste, dass er dem Räumen nicht ausweichen konnte. Das Papier sollte sortiert werden, vieles dürfte weggeschmissen werden. Was aber passiert mit den Projekten, die unvollendet sind? Nun, jeder Ausweg aus der Lethargie scheint wohlfeil und integer. Aber plötzlich war der Sommer fertig.

Dienstag, 23. Juli 2019

Sabine ist die Zweite

Sabine trägt gern Pelz und darin tummeln sich ganz viele kleine liebe Tierchen, denen sie kein Haar krümmen würde.
Die Serie der Ignoranten ist ja gendermässig und vom wording her recht ausgeglichen. Die zweite in der Reihe hiess mit Nachnamen Schnyder und war allergisch auf Kritiker von Pelzkleidung.

Montag, 24. Juni 2019

Was ist Staub?

Man kann saugen, so viel man will -wenige Tage später ist der Staub zurück. Schuld daran sind wir selber. Und die Möbel. Und die Fenster.
Ganz schön fies, dieser Staub: Er ärgert den Reinlichen mehr als den Schmutzfink, aber auch die fleissigste Putzerin wird nicht von ihm verschont: Doch wieso kommt er eigentlich immer wieder?  
Das ist drin 
Hausstaub besteht aus den unterschiedlichsten Stoffen, die so.ein Haushalt haltmit sich bringt und absondert: beispielsweise diverse Fasern - von Kleidern, Schuhsohlen und Möbeln. Oder Sand von der Strasse. Oder ganz einfach Brosamen. Dabei gilt: Auch sehr saubere Menschen tragen zum ständigen Staubanfall bei: Unbemerkt und ständig lassen sie abgestorbene Körperzellen, Haare oder Schuppen liegen. Pro Tag verlieren wir bis zu 2 Gramm Zellmaterial. Durchs offene Fenster gesellen sich dann noch dahergeflogene, winzige Pflanzenteilchen, Sporen oder auch Schadstoffe dazu, die sich an den Staub binden können. Wenn man genug lange mit Putzen wartet, entdeckt man mit einigem Glück das, was die Staubexperten der Online-Enzyklopädie Wikipedia «Wollmäuse» nennen: Fasern, Haare und andere Partikel rollen sich zusammen, wodurch man den Staub dann praktischerweise gleich von Hand wegräumen kann, ohne den Staubsauger zu gebrauchen. Ansonsten gilt es zu akzeptieren: Gegen Staub hilft nur haufiges Putzen. Mit Vorteil verwendet man dazu einen feuchten Lappen und nicht nur den Besen, damit man nicht mehr Staub aufwirbelt als wegbringt. Wer zuviel vom Staub hat, der sollte auf Kerzen, Zigaretten und Cheminéefeuer verzichten - Russ und Asche ergeben nämlich auch Staub. 
Milben füttern
Alles in allem fallen in einem Durchschnittshaushalt taglich pro Quadratmeter rund 6 Milligramm Staub an. Auch wer sonst keine Haustiere hat, der füttert bestimmt einpaar Milben. Die Hausstaubmilbe fühlt sich im Bett oder im Sofa wohl und ernährt sich vom Staub. Sie selbst überträgt zwar keine Krankheiten, Milbenkot kann jedoch Allergien auslösen, genauso wie gewisse mikroskopische Schimmelpilze oder Katzenspei-chelstäubchen. Sonst ist die graue Staubschicht nur fürs Bild schädlich.

Montag, 17. Juni 2019

Weshalb drücken wir die Daumen?

Die Geste nützt mehr als Daumendrehen - sagen wir. Völlig anders sehen das Amerikaner und Araber.
«lch drücke dir den Daumen», sagen wir,wenn wir einander Glück in einer Prüfung wünschen. Oder Erfolg bei einem Rendez-vous. Daumendrücken ist also im Gegensatz zum Armdrücken weder Kampfsport noch Körperübung, sondern eine Form von mentalem Beistand. Allgemein gilt, dass zwei gedrückte Daumen mehr helfen als nur einer- und mit Bestimmtheit hat Daumendrücken schon mehr bewegt als Daumendrehen.Im Normalfall reicht es, wenn mir jemand sagt, er drücke den Daumen. Manche Leutezeigen es aber gerne gleich vor und lassen beide Daumen wie Kastagnetten neben ihrem Gesicht zappeln. Ich finde das sympathisch. Doch woher kommt nun die Redewendung? 
Vom Galgen abschneiden
Die grusligste Erklärung finde ich auf einem religiösen Internetportal, wo «Daumen drücken», als abergläubisches Gedankengut verpönt ist. Der Begriff komme aus dunklenZeiten, heisst es da mit Berufung auf die «allerersten» Wörterbücher. Damals hätten Körperteile von Gehängten Glück bringensollen. Dem Daumen sei besondere Wunderkraft zugeschrieben worden, sodass man sich gerne mal den Daumen eines Gehängtenvom Galgen abgeschnitten und in den Hosensack gesteckt habe. Nun ja, vielleicht lesen wir besser in einem neueren Wörterbuch.
Daumen in Schrauben
Der Duden-Band Nummer 7, Ausgabe 2001, ist schon nüchterner: «Die Redewendung beruht wohl darauf, dass man seine Hände unwillkürlich zusammenkrampft, wenn man angespannt ganz stark wünscht, dass jemand etwas schafft.» Der Reflex ist gut zu beobachten, sei es bei FCL-Fans auf der Allmend oder bei «24»-Zuschauern vor demFernseher. Auch der Duden verweist auf denAberglauben: So soll das Einklemmen des Daumens vor Albträumen schützen. Autsch. Da drücke ich jenen den Daumen, die mit Daumenschrauben besser schlafen wollen. Amerikaner übrigens drücken einander nicht den Daumen, sondern kreuzen die Finger. Und in arabischen Ländern heben die Leute beide Hände gegen den Himmel und blicken nach oben auf der Suche nach höherem Beistand. Wir lernen: Was zählt, ist die Verrenkung.