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Dienstag, 6. Juli 2021

Was erstaunt dich?

Man muss auch die guten Dinge sich in Erinnerung rufen: Dieses Kindergartenbild ist lange her, mindestens drei Jahre.
Wim ruft an und fragt, er brauche Hilfe bei den Hausaufgaben: «Was erstaunt dich? Worüber staunst du?». Ich staune, megametamässig, darüber, dass ich ein solches Telefonat erhalte, das mich sehr aufstellt. Und ich staune auch ab Heerengäggeln und glitzernden Milchbrenten und dass ab heute Maskenpflicht herrscht.

Montag, 22. März 2021

Auch Sie, Herr Richter, also doch

Leider verwackelt: Der Mond wurde auf diesem Schnappschuss eines manischen Mondknippsers nur unscharf abgebildet.
Ungeduldig wie Stephan Zweig war er, mit sich selbst und mit andern leider auch. Er bestellte gerne Dinge, die mit der Post geliefert kamen. Etwa eine Yogamatte, einen Wasserkocher oder einen Fussball. Dafür war er auch immer sehr freundlich zu den Kurieren und Angestellten der Spedition.

Montag, 28. Dezember 2020

Alte Muster durchjassen

Dies ist eine Postkarte aus dem Google Album Archiv: Eingescannt, digitalisiert, abgelegt. Man kennt es, aber wer spielt da?
Nun ist Inäbnit von Google ja Anfang Jahr aufgefordert worden, seine Daten zu räumen. Gemeint waren nicht die Kampfstiefel in seinem Keller. Auch nicht die Krawatten, die er sehr selten anzog. Nein, gemeint waren seine digitalen Filmdateien. Denn Inäbnit liebte es, das Wachsen seiner Kinder zu dokumentieren. So gab es lustige Aufnahmen seiner ältesten Tochter im Rhönrad oder Fotos von allen Kinder von den letzten Ferien in Ligurien, die alle miteinander in Minne verbracht hatten. Inäbnit blieb nichts anderes übrig, als die Datein einzeln fein säuberlich abzulegen, anzuschreiben und zu archivieren. Aber da er keinen Zugriff hatte und kein Geld und keine Zeit, fing er nie damit an. Deshalb ist diese traurige Geschichte nun auch schon zu Ende, obwohl sie natürlich weiter geht.

Montag, 21. Dezember 2020

Die Seite wurde nicht gefunden

Typiscche Szene aus der Stadt Luzern: Ein Riegelhaus, zwei Jugendliche in Trachten, die mit ihren Handies kommunizieren.
Jockel liess sich nicht aus der Ruhe bringen, wenn etwas nicht so lief, wie er sich das vorgestellt hatte. Er nahm auch Wiederholungen in Kauf. Aber er dachte immer an die gemeine Feldlerche, der Vogel, nicht der Baum, die auf dem Flughafen heimisch beworden war, und deren Pfeifen den Lärm des Flugverkehrs locker übertönte.

Montag, 14. Dezember 2020

Frau Glück fühlte es

Im Frühling gingen die Viren um und viele meldeten sich zu Wort. So auch der Retter, der wusste, dass Zettel funktionieren.
Viele Dinge sind nicht nötig, dass man sie kommentiert. Wenn etwa die Welt in eine Rezession schlittert, oder gar darin hinein stürzt, ist das wie wenn ein Virus kommt und jemand schreibt «der».

Montag, 7. Dezember 2020

Tobias hat Recht studiert

Nötig und gesund sind der Apfel und der Schwarzteekrug. Die Tasse hat zwar auch nichts gekostet, aber sie ist entbehrlich.
Heute kam Tobias mit einem ganzen Auto voll Tulpen nach Hause. Er hatte sie kübelweise geschenkt gekriegt, weil sein Arbeitgeber, ein Grossverteiler, nur noch das Nötigste verkaufen durfe. Also nahm er ein Geschäftsauto und fuhr mit den Kübeln voller Tulpen durch die leeren Strassen der Stadt. Er verteilte sie wildfremden Leuten, die sich sehr darüber freuten. Schliesslich war Frühling.

Montag, 17. August 2020

Scheinselbständige Blindschleichen

Die Idee, das Essen den Surfern mit dem Standuppaddel zu bringen, schlug ein wie eine Bombe: Alex wurde Millionär.
Erich und Alex hatten eine sagenhafte Geschäftsidee: Sie kaufen alle Standup-Paddels auf dem Walensee auf und machten Werbung für einen On-See-Delivery-Service. Alle wollten Essen, das mit dem Surfbrett gebracht wurde. Den Support richteten sie in Portugal ein.

Montag, 3. August 2020

Raschelmischa

Dass sie ihr Flamenco-Röckli ausgerechnet auf der Tierspur trocknen musste, war ein purer Zufall. Der Bruder war schuld.

Mischa aber prostete sich selbst ohne Ende zu. Er reihte Pause an Pause und goss sich imaginären Whiskey aus dem Flachmann hinter die Binde. Edel war dies nicht, aber es tat seinen Zweck.

Montag, 27. Juli 2020

Die Verweiblichung des Schreibens

Es erschliesst sich mir im Moment des Betextens nicht mehr, wieso dieses Foto hier auftaucht. Wer sind die netten Leute?
Die Erwerbsquote der Frauen und Männer gleicht sich mit jeder Generation etwas mehr an. Mehr als drei Viertel der Millennial-Mütter nehmen am Arbeitsmarkt teil, während die Erwerbsquote der Babyboomerinnen mit Kindern unter fünf Jahren 50 Prozent betrug. Die Mordrate ist aber ähnlich.

Montag, 20. Juli 2020

Selbstzweck zum Nachahmen

Gestern wurde an dieser Stelle eine Unwahrheit behauptet. Wahr ist aber dass James Schwarzenbach gerne ins Ausland flog.
Wer gut schaut, entdeckt auf diesem Bild echte Zebras, in der Weite, neben dem faken Baum, der eigentlich aus Stein ist. Der Professor von gestern war aber nicht jener, den ich glaubte, dass er es sei. Ein Irrtum, Asche über mein Haupt, der hiermit korrigiert wurde, innert 24 Stunden. Schlimmer wäre es, wenn einer sein ganzes Leben lang einem Irrtum aufsässe, etwa das es gälte, auf einem Breitmaulnashorn reitend zu verharren. Und als es fertig ist, merkt er es erst.

Montag, 13. Juli 2020

D wie die Dreckränder am Hosenbein

Ja, es ist so: Das Orange des Pullis der lesenden Frau korrespondierte mit dem D an der Fassade des Schulprovisoriums.
Gestern hatte ihm jemand von Patrick erzählt. Der war als 30-jähriger mit einer halb so alten Frau zusammen. Mittlerweile organisiert er Sexparties, wo die Leute maskiert kommen. Manchmal ist auch ein Teufel dabei.

Montag, 22. Juni 2020

Dreckig, trüb und kalt

Fotografisch könnte man dieses Stilbild eventuell noch toppen: Unscharf sind drei Waiblingen und der SUP. 
«Würdest du Samsung empfehlen?», fragt Kind Eins. Während das Kind Zwei den geheimen Code des Smartfons abtippt. Papa hat derweil längst Hunger und hatte ein trauriges Lied von Mani Matter auf der Ukulele klimpern wollen. Aber die Tochter verbot es ihm, weil es zuviel Lärm machte.

Montag, 15. Juni 2020

Der Zug war sein Daheim

Er plante, am heutigen Muttertag sich eine Frau aus dem Kopf zu schlagen, die er nicht vergessen konnte. Also ging er.
Peter Bichsel pflegte im Zug zu schreiben, das weiss man. Aber er schreibt ja nicht mehr, sondern er kauft ein, kocht für sich allein und isst alles auf, ebenfalls allein. Eine lebensbejahende Tätigkeit!

Donnerstag, 11. Juni 2020

Man kann nicht alles haben

Der Artist und sein Musen «Souvenir d'Agoston» Studioaufnahme vor gemaltem Hintergrund Foto: Jakob Schneebeli, 1875
Marco pflegte ab und zu zu seinem alten Hund zu sagen: «Man kann nicht alles haben, Bello, aber man kann alles NICHT haben.» Der Hund tat so, wie wenn das für seine Lampenohren nichts Neues wäre.

Montag, 8. Juni 2020

Professor Bienenstich

Die Kinder taten illegal und ohne, dass es ihr Erziehungsbeauftragter bemerkte: Schuhe ausziehen, Socken, fotografieren.
Schiffer, wie die Claudia, heisst ein Bienenforscher und Biologielehrer, der streitbar ist und die Wildheit der putzigen Insekten propagiert. Für ihn ist die Biene eben kein Nutztier, sondern ein Lebewesen.

Montag, 1. Juni 2020

Falbala und Taillefine

Vor leeren Rängen Model zu spielen, das ginge ja noch. Aber beim Gedanken an Martini musste er kotzen.
Uderzos Frau Ada soll der schönen Falbala geglichen haben. Dass Brigitte Bardot etwas damit zu tun haben sollte, war bloss ein Gerücht. Der Fischhändler Verleihnix jedoch hiess im franzöischen Original Ordralfabétix. Wobei dem Agecanonix seine Frau gar nie einen Namen brauchte.

Montag, 18. Mai 2020

Datteln statt Sugus

Von der Lasagne, die er am Morgen aus purer Lust für irgendwen gekocht hatte, wollte sie nicht probieren. Datteln schon.

Die Kinder machten ihm jedesmal ein Durcheinander. Und er wollte ihnen nicht böse sein. Er dachte an die Aeronauten und tanzte den Dattelschüttlertanz. Süss, es hatte schon üblere Tage gegeben.

Sonntag, 17. Mai 2020

99 % Akku

Während Rappenwalter den Pneu pumpte, nutzte Sohn Wim (8) die Pause für Übungen als Kamerakind.
Das Systemupdate hat heute morgen 456 Apps aktualisiert. Wahrscheinlich ist auch Google Fotos dabei, ohne dass etwas passiert wäre. Die cheiben Bots sind schon ganz tiefige Helferlein.

Montag, 20. April 2020

Moni hat einen Wackel

Oft ist nicht ganz klar, wieso der Post einen solchen Titel trägt. Wer ist Moni? Und who the fuck is Donald Trump?
Heute geschah Dramatisches. Beziehungsweise letzte Nacht. Und dann, inmitten der Coronakrise, hatte ich einen erfrischenden Austausch mit meiner Lieblingsnachbarin, die mich auf dem Balkon, von Balkon zu Balkon, dabei ertappte, wie ich den Kolben des Kaffeehugos ausklopfte. Ich klopfte mehrmals, sehr laut, das ist die bewährte Technik, die aber beim Hugo meines Mitbewohners offenhörlich nicht so gut funktioniert. Also sagte sie: Kennsch dä Trick mit em Blose? Ich kannte ihn nicht, aber probierte ihn aus. Und er funktionierte. Geräuschfrei, einwandlos. Und gleich zweimal.

Dienstag, 14. April 2020

Unfrage bezüglich UKW

Am Samstag, als die Schweiz Lebensmittel hamsterte, ging Gregoire zum Bender, um im Schaufenster die Zeitung zu lesen.
Dass der Landessender still gelegt wurde, ist kalter Kaffee. Inmitten der Coronakrise stellt sich jedoch die ernst gemeinte Unfrage, ob das Bakom auf den Entscheid, die UKW-Frequenzen dem freien Markt preiszugeben, zurück kommt. Ob Twitter das geeignete Medium ist, um eine diesbezügliche Anfrage an den Bundesrat zu tätigen? Vielleicht ist der Zeitpunkt ungünstig, aber Hans nahm sich vor, die von ihm mitgewählte Parlamentarierin aus seinem Quartier bei nächster Gelegenheit darauf anzusprechen.