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Dienstag, 6. Juli 2021

Was erstaunt dich?

Man muss auch die guten Dinge sich in Erinnerung rufen: Dieses Kindergartenbild ist lange her, mindestens drei Jahre.
Wim ruft an und fragt, er brauche Hilfe bei den Hausaufgaben: «Was erstaunt dich? Worüber staunst du?». Ich staune, megametamässig, darüber, dass ich ein solches Telefonat erhalte, das mich sehr aufstellt. Und ich staune auch ab Heerengäggeln und glitzernden Milchbrenten und dass ab heute Maskenpflicht herrscht.

Montag, 21. Juni 2021

Tue etwas zum ersten Mal

Endlich war der Tag gekommen, wo sie den Heimweg (und den Schulweg am Morgen) mit dem Fahrrad unternahm.
Vom Vorsatz bis zur Ausführung ist es oft nur ein Schritt. Problematisch ist es dann, wenn dieser letzte Schritt, aus was für Gründen auch immer, systematisch aufgeschoben wird. Am neuen Ort aber war der Sommer so schön, dass die Teenager nachts im Vorgarten des Innenhofs zelten konnten. Sie taten es auch. Einmal, zweimal, immer wieder. Denn sie hatten ja alles, was es brauchte. 

Mittwoch, 16. Juni 2021

Materialismus in der Waschküche

Die Flagge hing nur eine Nacht da draussen, aber sie machte einen wilden, aufrechten Eindruck: Der Würfel war gefallen.
Sie hing dort, wo sonst er immer fröhlich gewesen war, ihre Wäsche auf. Lautlos. Und er suchte irgendein Plüschtier, einen Steinbock, keine Robbe. Dann erschreckte sie ihn. WUA! Und er sagte irgendwas, dass er jetzt Blut spenden gehe oder tanzen oder Ende September aus dem Haus ziehen oder die Alpe d'Huez gewonnen habe. Und sie sagte "Würkli?". Und glaubte ihm es nicht.

Samstag, 29. Mai 2021

Edition Dies und Das

Er erinnerte sich, dass er erst vor einem Jahr in dieses Quartier "Wipkingen" gezogen war. Auf dem Amt hatte er geweint.

Es gibt unzulässige und zulässige Vermischungen. Spielereien mit der Sprache gehören zu den zulässigen. Ebenso unsinnige Wettbewerbe, sie machen mitunter das Wunder des Sports aus. Und wenn ich einfach nur zu schwach bin, meinen eigenen Weg zu gehen? Dies fragte sich Oswald. Und dann ging er weiter, auf seinem Pulli stand «Coca Cola». 

Freitag, 7. Mai 2021

Der letzte Tropfen

Datenschutzfrei: Diese romantische Unterkunft in der Nähe des GC-Epizentrums konnte man während der Krise buchen.
Tobi lebte jahrelang in einer Jurte. Er schwärmte von der Schönheit der Menschen auf Hawaii, nachdem er einmal diese Insel bereist hatte. Am Sonntag ging er manchmal in eine Bäckerei, nur um mit der Verkäuferin einen Schwatz abzuhalten. Wenn er allein im Laden war, tat er dies. Und ging dann zumeist, ohne etwas gekauft zu haben. Sie wusste das und tolerierte Tobis Verhalten. Es war ihr kleines Geheimnis und eigentlich waren Tobis Besuche auch der Grund, warum sie gerne am Sonntag arbeiten ging. 

Donnerstag, 6. Mai 2021

Kevin im Multitasking

Ohne Zweifel: Diese Fotografie ist viel besser als die andere, welche ausgewählt wurde.
Kevin war allein zu Hause und er genoss das Homeoffice in vollen Güterzügen. Er sang laute Lieder beim Abwaschen, putzte dreimal die ganze Wohnung und räumte nebenbei den Keller auf. Wenn jemand anrief, sagte er, er sei beschäftigt. Ob er zurück rufen könne. Kevin machte alles richtig.

Mittwoch, 5. Mai 2021

One of the Oldtimers

Have fun: Wenn das Eichhörnchen nicht eine Lebensversicherung abgeschlossen hätte, wäre es nie auf HIV getestet worden.
Magic musste von einem Tag auf den anderen zurücktreten, weil er das Virus hatte. Er kam dann zwar als Teambesitzer zurück. Aber von dieser Funktion musste er später auch abtreten. Das Leben ist eine twainsche Tragödie. Aber Magic und Ali sind zwei ausgefuchste Exemplare der Spezies.

Dienstag, 4. Mai 2021

Bleiben Sie zu Hause. Bitte. Alle.

Didier war auch noch lebendig. Und er liebte es, frühmorgens einen Krach zu machen, dass das ganze Haus erwachte.

Als er erwachte, wusste Jeremias nicht mehr, wo er war. Er hatte etwas bei «Coop at Home» bestellt, war jedoch nicht zu Hause, als die Kurierrin klingelte. Sie sagte: «Wir schenken Ihnen Platz».

Montag, 3. Mai 2021

Das stillschweigende Rendez-vous

«Gefängnisse sind für Sklaven» Hauptbahnhof Zürich, 2. Mai 2020
Am Geburtstag der Schwiegermutter hatten Dirty Harry und seine Nachbarin eine geheime Abmachung. Sie trafen sich am Morgen um 6 Uhr in der Waschküche. Jedes Jahr, mit Blumen.

Samstag, 1. Mai 2021

Sigmund und die Videothek

Die Aeronauten haben das Coronavirus irgendwie voraus geahnt: «Ich wollt ich wär tot, Bettina!»
Bert vergass an diesem ersten Mai komplett, politisch zu sein. Er trank zwei, drei Bier und führte Selbstgespräche, denn es war ja noch allgemeine Anweisung, zuhause zu bleiben, wegen Corona.

Dienstag, 27. April 2021

Kraft zum Kaffee

Pirmin hatte alles falsch verstanden: Instagram, die Tierwelt und sowieso die Berufswelt im Homeoffice. Doch er joggte.
Am Vormittag war Rolf, genannt Testosterolf, weil er immer alles gleichzeitig konnte, aus der Intensivstation entlassen worden. Zuerst ging er aufs Postamt. Dort staunte er, welche Artikel zum Verkauf zugelassen waren und welche nicht. Der Mann, der hinter ihm anstand, klärte ihn auf, dass das neue Anstehregime der Coronakrise geschuldet sei. Momentan gab es deshalb nur ein Grundangebot.

Sonntag, 25. April 2021

Locarno e Lugano

Brigitta aus der Puszta hatte ihm das mal beigebracht, seither sagte er es bei jeder Gelegenheit: «Edesch Vadje!»
Am Jazzfestival von Lugano war er als junger Mann an einem Konzert von Manu Dibango gewesen. Sie tranken, tanzten und das Konzert dauerte bis morgens um Vier: «Mamako, Mamasa, Maka Makossa...». Später fuhren sie mit einem gestohlenen Fahrrad durch die Stadt in das Büro eines Anwalts, wo sie schlafen konnten. Am nächsten Morgen störte sie der Anwalt, der ins Büro kam. Zwischen Konzert und Velotour aber war noch eine Begegenung mit einer Schönheit, die ihrem blöden ollen Lover die Leviten las: «Bon Voyage!»

Montag, 29. März 2021

Carpe Diem


Der Kantonsarzt des Tessins ruft in einem dramatischen Apell dazu auf, die Krise ernst zu nehmen. Erst gestern wurde mein Mitbewohner von seinem Arbeitgeber, einer Supermarktkette, angefragt, ob er im Laden aushelfen könne. Wie lange man noch rauchen und shoppen darf? Ersteres hat sich gerade erübrigt.

Mittwoch, 24. März 2021

Es ist nicht Alexis

Künsterlritual: Jeden Morgen kletterte Johann übers Türreck auf die Twaintanne, um dort einen Long Jog zu unternehmen.
Der Mann fährt Skateboard, das Kleinkind Trotti, und Charlie entklettert mit Helen den Spaziergängern am Teich. In der Fantasie sieht mein Familienfitnessnachmittagsprogramm in der Coronaphase so aus. Halbtax halt. Du kannst einfach kommen und sie abholen, sagte die Mutter.

Montag, 22. März 2021

Auch Sie, Herr Richter, also doch

Leider verwackelt: Der Mond wurde auf diesem Schnappschuss eines manischen Mondknippsers nur unscharf abgebildet.
Ungeduldig wie Stephan Zweig war er, mit sich selbst und mit andern leider auch. Er bestellte gerne Dinge, die mit der Post geliefert kamen. Etwa eine Yogamatte, einen Wasserkocher oder einen Fussball. Dafür war er auch immer sehr freundlich zu den Kurieren und Angestellten der Spedition.

Freitag, 19. März 2021

Die Erleuchtung beim schnellen Bezahlen

Lorenz war kaufsüchtig: Deshalb hamsterte er, soviel es ging. Und den Tubak zählte er zu den lebensnotwendigen Mitteln.
In einem Jahr passiert viel. Seppi hatte die erste Frau verloren. Die zweite litt an einer Atemkrankheit und verliess ihn just, als sie wieder gesund war, für einen zehn Jahre jüngeren Albaner ohne Manieren. Seppi nahm das persönlich, aber er begann stoisch zu tindern und spielte Lotto.

Donnerstag, 11. März 2021

Ein Stück Wähen mit Speck

Der Mindestabstand war 1 Meter, vor allem gegenüber älteren Leuten. Für Bob war das angesichts der Coronakrise noch nachvollziehbar. Wirr wurde es ihm aber im Kopf und ebenso stürmisch kamen ihm die Virenwirren aber vor, wenn er ans Pendeln dachte und an die Panik im öffentlichen Verkehr. Denn eigentlich braucht er alle halbe Stunde eine Zigarette, um zufrieden und gesund zu bleiben. Weil seine Fahrt aber deutlich länger dauerte, musste Bob in Zug auf halber Strecke aus dem Zug aussteigen und im Rauchbereich, wo wiederum ein Maximalabstand von 2 Metern galt, eine Zigarette geniessen. Selten reichte es ihm, nach wenigen Minuten Nikotinaufnahme, noch in den gleichen Zug wieder einzusteigen, so dass er jeden Tag eine halbe Stunde Zeit verlor. Und alles nur wegen einem kleinen, unscheinbaren Virus, seiner Nikotinsucht und seinem sturen Kopf.



Sonntag, 7. März 2021

Forchlauf Erleuchtungen

Samstag ist der schönste Tag: Zum Shoppen, um ins Märlihotel Bruwald zu fahren oder sich den Coronavirus zu schnappen.
Ich hätte auch mit Charlie Lou oder Marie Lotta laufen können; andererseits ist dafür noch nicht zu spät. Inspekteur Brüno tätigte einen Anruf im Gasthaus Krone. Dann kochte er sich eine Speckkeule.

Montag, 1. März 2021

Ausrufung der Republik

Hotz + Koch sind umgezogen: Dafür kriegen die neuen Leute an der Rötelstrasse 29 dann neue Balkone. In Zukunft.
In der Flucht war ein Kirchturmspitz sichtbar, an dem man sich orientieren konnte. Ob es eine reformierte, eine katholische oder gar eine orthodoxe Spitze war, war jedoch nicht auszumachen.

Sonntag, 28. Februar 2021

Die kleine Laterne ist ein Wiesel

Der Kühlschrank und der Hydrant können nicht fahren, ebensowenig das Schild links. Die kleine Dame aber kann bremsen.
Animatou und Signalis wohnten in einer Ampel. Sie hatten stets Ordnung, so wie Urs, der seinem Vater ein Znüni in den Wald brachte und auf dem Weg einen Wolf anfütterte. Der Wolf war wild und es hatte viel Schnee im Wald, fantastisch viel. Deshalb fiel auch niemandem auf, dass Urs gar keinen Käse mochte. Seine Schwester Flurina aber brachte ein Buch in die Bibliothek zurück, auf das sie eine Ovomaltine ausgeschüttet hatte. So sind sie halt, die Kinder vom Napf, wenn sie ins Kino gehen.