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Es ist ja bekannt: Unser Autor hat die Tendenz, zentrale Fragen dem Lauf der Dinge zu überlassen. Fatal! |
Bitte
konkret: Santa Claus und Christkindli. Grandios gescheitert mit der
Passionsgeschichte. wie aber trotzdem den Kindern erklären, dass man etwas
glaubt? Den kindlichen Glauben so lange wie möglich hegen und pflegen? Es ist
Zeit für ein Glaubensbekenntnis, mein Vater unser aus dem Vaterland, denn was,
wenn nicht die Werte, macht eine gute Erziehung aus? Ich glaube gar nichts, das
ist leider eine Berufskrankheit, da kann ich nichts dafür. Aber wenn schon, dann
glaube ich eher an eine Kirche, meinetwegen den Staat als an Götter wie Mammon
oder eine politische Partei. Die Macht muss geteilt werden, das ist das
zentrale.
Das
soll man ja weiss Gott nicht dem Zufall überlassen, ich erachte es sogar als
höchste Elternpflicht überhaupt, die richtigen Werte zu vermitteln.
Die
richtige Religion ist dabei natürlich Nebensache, weil es keine richtige gibt.
Die wichtigsten Werte mögen wohl christlich sein, die finden sich aber auch in
allen Kulturen, soviel Relativismus muss sein.
Gern
würde ich dieses zentrale Sache der Erziehung an meine Partnerin delegieren,
Religion ist ja traditionellerweise Frauensache, hier unterscheiden sich
Christen nicht von Juden, aber vielleicht von Muslimen. Nur leider sind meine
Liebste und ich uns da nicht einig: Beide haben wir einen sehr ähnlichen
Hintergrund mit pragmatisch katholischer Erziehung genossen, beide haben wir
unseren kindlichen Glauben abgelegt, aber sie lehnt das Brimborium der Liturgie
ab, ich dagegen trauere dem Niedergang der regionalreligiösen Alltagskultur
nach. Wie immer setzt sich die Regierung durch. Der Hausfrieden ist auch für
mich wichtiger als die Deutungshoheit über die Staatsreligion.
So
sind, obwohl wir beide nie mit der Kirche gebrochen haben, ergo Passivmitglieder
sind, die sich mehr oder weniger für Glaubensfragen interessieren, war uns
beiden die Vorstellung unvorstellbar fremd, in einer Kirche zu heiraten. Noch
weniger auf dem Standesamt. Dort meldeten wir aber jedes unserer Sprösslinge
verantwortungsfall an, aber keines wurde getauft.
Beruhigend
ist, dass es vielleicht wirklich nicht draufankommt. Werte werden gemeinsam
täglich gelebt, das gilt für die Arbeit (im Haus und ausserhalb) ebenso wie für
Musik, Geselligkeit, Ordnung, Familie. Das wichtigste? Die Liebe.
Die
familiäre Gemeinschaft: Den Kinder Geschichten erzählen, ihnen zuhören, wie man
miteinander redet und Fragen ernst nehmen. Konflikte gewaltfrei lösen, selbst
wenn man noch etwas stärker ist und am Ende der Nerven. Was ja in den besten
Familien vorkommt.
Konkret:
Das Christkindli. Und dass der Karneval zu Helloween ist nur ein
Nebenschauplatz. Man kann ja an Allerheiligen trotzdem mit den Kindern auf den
Friedhof gehen. Was wir übrigens früher nie gemacht haben. Stille Bräuche sind
ganz simpel wiederzubeleben.
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echt? danke!