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Gruss aus der Pfalz: Die Innenstadt sieht heute etwa noch gleich aus wie damals, einfach mit weniger Betrieb. |
Die Stadt Pirmasens, bekannt als Geburtsort des Dadaisten
Hugo Ball, den sie aber damals dort nicht gebrauchen konnten und folglich mit Steinen verjagt hatten. Das hübsche Pirmasens also kann nichts dafür, dass ausgerechnet es herhalten muss als Illu für die erste Folge einer lockeren Rubrik von unausgegorenen
Geschäftsideen, die man bei Gelegenheit verwirklichen könnte, wenn man die Zeit, die Energie und die Mittel dafür hätte. Aber es war halt während einer «Flüchtlingskrise», in die ganze Medienwelt sich fragte, wohin denn alle diese fremden Leute sollten. Und als ich an jenem Sonntag durch die Innenstadt joggte, fiel mir auf, dass all diese Geschäfter und Läden nicht nur wegen dem Sonntag zu hatten, sondern recht definitiv geschlossen aussahen. Nur im Speckgürtel gab es da offene Läden, die mit dem Auto erreichbar waren. Filialen von gesichtslosen Ketten zumeist. Im Zentrum aber hing an mehr als jedem zweiten Lokal hing ein Schild «zum Verkauf». Das einzige Restaurant, das offen hatte, war das Gasthaus eines selbstbewussten Migranten. Das war von weitem offensichtlich. Das Haus war bunt gestrichen, vor allem neu, und arabesque verziert. Natürlich, man sich über den
Geschmack orientalischer Architektur streiten. Muss es Pink sein? Doch die megagrosse Deutschlandfahne über dem Erker machten sich gut, während jenem Fussballturnier, das in der Zeit auch lief. Und der Wirt zeigte de ganzen Stadt, dass er es geschafft hatte. Ich kehrte kurz ein und dachte mir beim Kaffee, wenn jetzt jemand wirklich die verfallenen Innenstädte Deutschland beleben möchte, dann müsste man nur ein paar Einwanderern eine Chance geben. Besser es läuft was, als dass es ausstirbt. Diesem Marshalplan aber würde ich «die rosarote Wirtschaft» nennen, in Erinnerung an Pirmasens, dessen Sinn sich mir bis heute nicht ganz erschliesst.
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