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Der Postkartenfranz tritt nun als Sponsor von Gabentischen im Internet auf: Es geht um Silber am Alpenbrevet. |
Dienstag, 30. April 2019
Andermatt - Bastogne - Zureich
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6600 Bastnach, Belgien
Montag, 29. April 2019
Rutger, Tucker et Sébastien
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Hier gab es ein rohes Ei, doch niemand weiss mehr, wo genau das war. Obwohl man es natürlich rekonstrieren könnte. |
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Davos, Schweiz
Sonntag, 28. April 2019
Ich möchte lieber ein Mündel sein
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Unser Supervater findet es verblüffend, wie er oft erst als Vater vieles erlickt. Aha-Erlebnisse: Alles wird kopiert. |
Man hätte es sich ja schon vorher überlegen können. Oder
weglaufen. Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Es hat eine
Weile gedauert, bis ich es gecheckt habe. Aber wie die meisten Sprichwörter ist
halt auc„Vorbild und Führungsaufgabe Vatersein – schwierig, schwierig, jeden
Tag, livelong learning from the roots – just a test...“
h
dieses leider sehr wahr. Das Abenteuer Elternsein hat mich schleichend
eingeholt, vom Überschuss an Lebenslust ist zwar noch ein kleiner Rest da, aber
es fehlt die Zeit, um sie einzulösen. Denn das eigene Glück steht nicht mehr im
Zentrum. Am meisten stresst mich, dass jetzt alles so effizient sein muss.
Ich
habe mich nun auf die Dekade im Zeichen des Bienenfleisses eingestellt. Willkommen
in der Verantwortung, die man nirgends bestellen würde, wenn es die Kinder im
Katalog gäbe. Aber sie wird einfach mitgeliefert, beziehungsweise mehrfach,
gopf! Plötzlich ist man Vorbild, kann sich keinen Mist mehr erlauben. Und nicht
einmal mehr ungeniert herzhaft fluchen. Alles wird sofort abgeschaut und
kopiert. Immerhin gesünder ist das Leben geworden: Für Rauchpausen fehlt die
Zeit.
Der
Zusatzaufwand für die unmündigen Haushaltsmitglieder wäre ja noch zu leisten,
man kann sich das aufteilen, wo man praktischerweise schon zu zweit
verantworltich ist für das Chaos: Waschen, Aufräumen, Verpflegen, ok, sie
können es ja noch nicht. Das gehört dazu.
Aber wo
es aufhört, lustig zu sein, ist diese geballte Unvernunft, die im täglichen
Umgang immer wieder hochkommt. Es sind Punks, man kann es nicht anders sagen. Diese
diabolische Lust am Provozieren, woher haben die das nur? Nun will er sich
nicht anziehen. Einfach so. Kategorisch. Und wieso soll ich nun ruhig Blut
bewahren, liebevoll Verständnis äussern, taktisch klug Alternativen
vorschlagen, wenn ich doch viel lieber die Herausforderung annehme, mit dem
zweijährigen Trotzkopf lustvoll zu streiten. Auf Augenhöhe, versteht sich, wie
ich es schon mit seinen älteren Schwestern immer noch tue. Sollen die mal
vernünftig werden. Ach, leider sind sie es noch weniger als ich.
Unterdessen steht für mich fest, dass ich den Elterntest nie bestanden hätte, wenn es einen gäbe. Bei Geduld und Sanftmut wäre mir bei der Prüfung der Faden mehrfach gerissen und in der Königsdisziplin „Denken für andere“ hätte ich versagt, weil ich vor lauter Hirnen mich selbst vergessen hätte. Wie simpel und lustig war mein Leben, als ich noch allein war! Im Militär habe ich den Tagesbefehl verachtet und demonstrativ nie eines Blickes gewürdigt. Nun finde ich mich jeden Morgen vor dem Familienkalender und checke die diversen Aktivitäten der Kleinen. So eine Liste hilft beim Führen von potenziellen subversiven kleinen Kämpfern. Und wenn wir schon beim Militär sind (Dienstpflicht erfüllt!) Noch so ein Ärgernis, das man sich mit der Familie einhandelt: Plötzlich hat man den Führungsjob, den man nie anstrebte. Leider ist er schlecht bezahlt. Aber man soll ja immer auf einer positiven Note aufhören. Und es wird ja zum Glück immer besser: Seit neustem deckt sich unser Frühstückstisch vollautomatisch, und wenn alle fertig sind, wandert alles wieder zurück an den Ort. Cool, oder? Soll noch jemand sagen, die Gesellschaft mache keine Fortschritte. Und das machen natürlich auch die Kinder – von alleine.
Unterdessen steht für mich fest, dass ich den Elterntest nie bestanden hätte, wenn es einen gäbe. Bei Geduld und Sanftmut wäre mir bei der Prüfung der Faden mehrfach gerissen und in der Königsdisziplin „Denken für andere“ hätte ich versagt, weil ich vor lauter Hirnen mich selbst vergessen hätte. Wie simpel und lustig war mein Leben, als ich noch allein war! Im Militär habe ich den Tagesbefehl verachtet und demonstrativ nie eines Blickes gewürdigt. Nun finde ich mich jeden Morgen vor dem Familienkalender und checke die diversen Aktivitäten der Kleinen. So eine Liste hilft beim Führen von potenziellen subversiven kleinen Kämpfern. Und wenn wir schon beim Militär sind (Dienstpflicht erfüllt!) Noch so ein Ärgernis, das man sich mit der Familie einhandelt: Plötzlich hat man den Führungsjob, den man nie anstrebte. Leider ist er schlecht bezahlt. Aber man soll ja immer auf einer positiven Note aufhören. Und es wird ja zum Glück immer besser: Seit neustem deckt sich unser Frühstückstisch vollautomatisch, und wenn alle fertig sind, wandert alles wieder zurück an den Ort. Cool, oder? Soll noch jemand sagen, die Gesellschaft mache keine Fortschritte. Und das machen natürlich auch die Kinder – von alleine.
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Samstag, 27. April 2019
Wer ist stärker, ich oder du?
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Eine Ohrfeige hat noch keinem geschadet, meint der Volksmund. Das ist eine kurzsichtige Erziehungsmethode. |
Leider kann ich hier nicht verkünden, dass mir die Hand noch nie
ausgerutscht ist. Doch ich schäme mich dafür, auch dass es ab und zu vorkommt,
die offene Provokation des Kindes. Besonders mit Zweijährigen bin ich schwer
überfordert, ich gebe es zu. Sie haben eine Art zu argumentieren, die mich auf
die Palme bringt. Instant, radikal unvernünftig! Und die Lösung ist so
verführerisch, die körperliche Überlegenheit so krass, zudem kann man ja nicht
ewig warten, man ist in der Pflicht, den Tarif durchzugeben: Also bist du nicht
willig, so brauch ich Gewalt.
Heute
Morgen war es mal wieder so weit, mea culpa. Eine unbeherrschte
Grenzüberschreitung meinerseits. Nein, ich habe mein Kind nicht geschlagen. Ich
habe den trötzelnden Buben nur unter den Arm geklemmt und gegen seinen Willen
auf dem Velositz befestigt, um ihn, wie es das Montagritual vorsieht, auf dem
Weg ins Büro in die Kita zu fahren. Nur
wollte der Kleine heute Morgen einfach nicht. Er hatte keine Lust und machte
seinen Standpunkt schnell klar. Es ist ja nicht so, dass er seinen Willen nicht
klar argumentieren könnte, nein, im Gegenteil: Für einen gut zweijährigen äusserte
er sogar recht vernünftig den Wunsch,
Ich will da bleiben und spielen. Dann, als dieser Vorschlag auf ein müdes
Lächeln unserseits stiess, wollte er stattdessen mit Mama zur Arbeit zu fahren.
Schliesslich
hatte er das ganze lange Wochenende ganz allein mit ihr verbracht, ein
Traumwochenende für so einen kleinen Mamihöck. Und ich nehme es ihm überhaupt
nicht übel, dass er mich kaum vermisst zu haben scheint. Ich sehe sogar
grosszügig darüber hinweg, dass er mich grundlos kritisiert, nur aufgrund
meiner Anwesenheit beim Frühstück, die ihn offenbar in seiner mütterlichen
Idyllie stört. Nun müssen wir aber los, anziehen geht noch, trotz Zeitdruck,
leider ist die Mama auch noch da, sie ist aber mit den grösseren zwei
beschäftigt.
Theoretisch
ist ja das eine liebreizende Idee, dass man mal mit der Mama zur Arbeit fahren
möchte. Das wäre bestimmt interessant und liesse sich vielleicht einmal
einrichten – aber ein andermal. Jetzt müssen wir los. Wim besteht auf seinem
Standpunkt, unverrückbar.
Hier
treffe ich in meiner elterlichen Entscheidungsgewalt eine Entscheidung:
Grenzüberschreitung: Ich packe ihn, schleppe ihn auf das Velo und fessle ihn
relativ unsanft, den Schnudderi, auf das Sitzli vom Velo. Immer beherrscht,
aber bestimmt, ihm gut zuredend, die Wonnen eines Kitatages ausschmückend.
Dialog
ist immer besser, Vernunft ist gut. Trotzdem: Das Geschrei hört selten auf,
wenn man ein Kleinkind unter den Arm klemmt und mit ihm fortmarschiert. Es geht
erfahrungsgemäss erst richtig los. Und ich würde schon sagen, dass man, wenn
man nicht den riskiert, den Willen zu brechen doch, riskiert, dass das Kind
einen Knacks kriegt. Und die Regeln der Sozialisation bestimmen, dass genau das
weiter geht, von Generation auf die nächste. Und wenn man pech hat wird es zum
Bumerang, weil der kleine ja irgendwann stärker sein wird. Man kann nur hoffen
und warten und warten und hoffen, dass er bis dann auch einigermassen zur
Vernunft gekommen ist.
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Freitag, 26. April 2019
Wozu im Jahr 2019 noch bloggen?
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Leiterwagen, Einrad, Kindervelos und Rennräder: Links das Grüne wäre das Rad für den Ernstfall, blau steht für Training. |
Donnerstag, 25. April 2019
Heute ist der Tag der Befreiung Italiens
Dieser gelbe Ferrari wurde am Rande einer Kunstauktion fotografiert. Er stand dort aber nicht zum Verkauf. |
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17025 Loano, Province of Savona, Italien
Mittwoch, 24. April 2019
Das verschwundene Dokument
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Der junge Xi war bei den Mädchen beliebt: Er konnte aber auch wirklich gut lässig rumstehen. |
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Dienstag, 23. April 2019
Memuarnotar sollte sein Inserat schalten
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Pelham krallte sich die Bohne und dachte keine Sekunde daran, ob er sich am Morgen die Waden rasiert hatte oder nicht. |
Montag, 22. April 2019
Athos ist etwas anders als Kappadonien
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Hand aufs Herz: Nun komme ich mir als einfache Bildlegende etwas blöd vor, wenn doch schon alles im Bild steht. |
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Sonntag, 21. April 2019
Wie räumt man ein Kinderzimmer auf?
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Am Anfang waren es fünf, dann kam noch der kleine Nils dazu. Nun ist Herr Zedmic sie schon fast alle wieder los. |
Paulo Zedmic: Nein, das ist die Mühe nicht wert. Ich komme gerade von der Entsorgungsanlage,
wo ich die Mulde mit der gesamten Einrichtung all meiner verlorenen Zöglinge ausgekippt habe. Alles in globo, von Feliz’ Plüschtieren bis zu alten Playstations sowie jede Menge Redbull-Alu-Büchsen von Louis und Achim, samt dem ganzen Mobiliar. Es gab eine halbe Tonne Material, Kollege Hans lieh mir den Lastwagen. Sortieren hätte nur unnötig Zeit verbraucht, dafür haben sie im Werkhof ja tatkräftige Fachkräfte herumstehen. Jedenfalls scheinen mir die Köpfe dort einiges heller als jene der feinen Damen vom Sozialamt, Abteilung Kindsentzug, aber dazu später. Die Entsorgungsaktion hat überhaupt nicht weh getan und mein Haus ist jetzt leer, sowohl materiell wie auch menschlich, leider.
Idylle vor dem Sturm
Ich hatte ja gerade angefangen, mein neues Leben mit reduzierter Zahl Mündel zu geniessen.
Ich lebe ja nun schon mehr als 25 Jahre in der Schweiz, aber das erste Mal kam ich mir ein bisschen normal vor, alleinerziehend mit zwei Kindern. Fehlte nur noch ein Hund zur Musterfamilie, oder? Gut, vielleicht hätte ich dann auch einen einzigen Vollzeitjob gebraucht statt meiner diversen Allrounder-Aufgaben. Aber wenigstens habe ich so nun etwas zu tun. Ich hatte sie wirklich gern in letzter Zeit, meine zwei verbliebenen Kindsköpfe Nils (1) und Linda (19).
Linda war ja immer eine grosse Hilfe, wenn sie mal da war, nicht nur als Schreibkraft im Haus. Sie feierte auch noch ihren Geburtstag bei mir im Keller mit einer grossen Sause und ich durfte DJ sein.
Das war das letzte Mal, dass sie zu Hause war. Ist das der Dank für all meine Fürsorge? Mein Freund Basil, der Philosoph, tröstete mich wieder einmal. Er sagte mir auch von Mann zu Mann, er sei wirklich immer beeindruckt gewesen von meinem Pragmatismus und dem Laissez-Faire in der Erziehung.
Ist doch wahr: Dass meine Linda auf eigenen Beinen steht, rechne ich ganz meiner Strategie des Schupfs in die Selbstständigkeit an. Jetzt ist sie weg, das hat man halt davon, wenn man die Arbeit gut macht.
Rücksichtsloser Entzug
Auch der kleinste Nils ist ja in so einem handlichen Alter, ein richtiger Schatz. Ich hab ihn überall mitgenommen wie früher seine Schwester Feliz. Wir hatten rund um die Uhr Spass zusammen bei der Arbeit, in diversen Fun-Geräten: In den frühen Morgenstunden beim Austragen der ‹Nebelspalter›-Hefte sass er im Maxi-Cosi auf dem Zeitschriften-Rollwagen. Im Hallenbad planschte er im Weidenkörbli des Nichtschwimmerbeckens, angeseilt im Spezial-Sicherheitsgurt Marke Eigenbau. Und natürlich hab ich auch am Rasenmäher des FC einen Kindersitz mit Windelbox montiert,
dass der Kleine immer beim Papi ist, wenn er etwas braucht.
Beim Pokern in meiner Lieblingsbar bei Beny’s habe ich ihm extra auf dem unteren Regal des Schnapsbar-Trolleys ein Bettchen eingerichtet. So konnte ich ihn von Tisch zu Tisch mitziehen und hatte das Wichtigste immer in der Nähe. Ich hatte gerade eine Glückssträhne, frischen Schnaps eingeschenkt, Nils schlief friedlich, als die Polizei Beny’s Lokal stürmte. Heimat, wie frei ist
dieses Land?! Für ein bisschen Spiel und Spass wurde ich verhaftet, der ganze Gewinn ging an den Staat. Und meinen Nils habe ich seither nie gesehen. Die Damen vom Sozialamt haben ihn konfisziert und wollen mir partout nicht sagen, wo er ist. Verstehen Sie das?
Paulo Zedmic hat nicht unbedingt weniger Ärger, obwohl er nun keine Kinder mehr hat. Statt Babybadeschaum braucht er seit Kurzem Haarfärbemittel.
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Samstag, 20. April 2019
Frau Rosengart umgeht Ulm
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Reportage über eine Eslige Idylle im Elternmagazin Fritz: Wem haben diese Kinder diesen Auftritt zu verdanken? |
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Freitag, 19. April 2019
Die Schlaumacher vom Veloständer
Ich habe ja angefangen, mein chinesisches Handy so zu tunen, dass es mir nicht mehr jeden Mist anzeigt. Gestern aber war das Stimmgerät für die Gitarre von Wim im Kinderzimmer verschollen, es war unauffindbar. Also musste wohl oder übel im Google Play Store eine App heruntergeladen. Man kriegt auch kostenfrei ganz hübsch designte Tuner dort, aber keine werbefreien natürlich. Die laufen sogar ohne Batterien und tun ihren Dienst genauso wie ein echtes Stimmgerät. Ohne Tuner könnte man sicher auch eine Kindergitarre stimmen, aber dafür müsste man mehr Übung haben und das Ohr dafür. Die Schlaumacher aber sind keine Band, sondern bloss ein Werbeschild an einem Velo, immerhin spielen sie auch im echten Leben.
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Donnerstag, 18. April 2019
Dave ist vielleicht doch kein Name
Man weiss nicht, was es zu gewinnen gibt, wenn man jemandem etwas schenkt. Das liegt in der Natur der Sache und darüber haben Ethnologen schon ganze Bände geschrieben. Das heisst nicht, dass die Ethnologen Ignoranten waren. Das Gegenteil ist richtig. Die Bestimmungen für eine Rauchentwöhung bei Bruno Stierli dagegen sind bedeutend milder als jene für eine Fernbehandlung bei Krankheit. Lesen ist weiterhin gratis, aber es kostet natürlich auch ein bisschen Zeit. Das gleiche gilt im Übrigen für meine Lieblingstätigkeit, das Aufräumen und Ordnen von Papieren aller Art.
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Mittwoch, 17. April 2019
Der Unique Selling Point von Mieter Meier 23
Dem aufmerksamen Leser könnte aufffallen, dass dies ein eigenartiger Post ist in diesem Weblog. Man hört nichts, wenn man ihn sich vorlesen lässt. Trotzdem ist es möglich, dass bei der Produktion des Posts Lärmemissionen entstanden sind. Hier hackt einer auf der Tastatur, vulgo Schreibmaschine. Dort summt ein Bauarbeiter, der eigentlich Philosoph wäre, aber die akademischen Diskussionen waren ihm verleidet. Also verlegt er im Schneeregen Kabel auf dem Trottoir vor dem frisch polierten Schaufenster. Der Laden ist nun leer, es sind Büroarbeiter eingemietet. Und der Direktor des Mieterverbands, der gar nicht Sebastian Meier heisst, kandidiert mit dem Slogan «Angst macht Mut» für das Amt des Regierungsrats. Ob das ihn wählbar macht? Selbstironie könnte ja eine gute Eigenschaft sein, gerade für Politiker, mögen sie auch einer kommunistischen Partei angehören. In Russland beispielsweise gehören auch 20 Jahre nach dem Kommunismus die meisten Wohnungen den Leuten selbst, kostenfrei. Jedoch verfallen die Häuser. Trotzdem möchte man mitunter lieber Mieter bei einer Genossenschaft sein, es muss keine glamouröse sein. Lieber als beim HEV, auch so ein Verein. Wie der SFJ, auf französisch AJS. Das ist der Verband der Fachjournalisten. Die haben nun eine neue Website und ein recht geiles Verkaufsargument. Besser als eine Kreditkarte der UBS.
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Zureich
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Kreuzstrasse 26, 8008 Zürich, Schweiz
Dienstag, 16. April 2019
Der ganze Keller voll Korrespondenz
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Ob sie ihren individuellen Pumpsoundtrack hören oder die Anweisungen des Drillseargents? Man weiss es nicht genau. |
Montag, 15. April 2019
Heureka im Rausch der Blätter
Lustiges Stilbild: Die Zettel sind eigentlich Traktate, der lässige Locher ist eher der Kategorie Machwerke zuzuordnen. |
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Sonntag, 14. April 2019
Ist das Ihr Ernst?
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Beim Posten kommt man sich näher: Die kleine Dame und die grosse Bäuerin haben sofort Vertrauen ineinander gefasst. |
Paulo Zedmic: Davon kann keine Rede sein. Ich kenne meine Verantwortung und auch die Gesetze, an die ich mich halte. Ich will doch nur wieder etwas Zeit für mich. Ausserdem hat sich bei mir ein gewisser Starrsinn verfestigt, der Vorbildern gern anhängt. Deshalb lasse ich mich von deiner Fangfrage gar nicht beirren und fahre meinen Plan weiter: Zögling für Zögling wird verantwortungsvoll und sorgsam versorgt.
Eine kleine Luftveränderung für alle, bestimmt, aber hoffentlich für alle zum Besseren. Ich vermag meine erzieherischen Verdienste sehr wohl realistisch einzuschätzen, möchte jedoch auch anderen Wertemodellen eine Chance geben. Denn wer nie die Eltern wechselt, hat ja gar keinen Vergleich.
Neue Nestwärme
So fahre ich also fort, Flick für Flick von meiner Patchwork-Decke abzutrennen und auf einen fremden Stoff zu nähen. Möge mir der löchrige Mantel im Winter keine reuigen Gewissensbisse bescheren. In meiner Familie, die sich in Liquidation befindet, ist Louis als Flick ein ziemlicher Strick. Das hat mich, um im Bild zu bleiben, fast dazu verleitet, ihn an eine schwedische Gardine zu ketten. Ich hab es mir anders überlegt. Denn Louis Mutter Vero verfügt über eine seidenfeine Bettwäsche exzellenter Qualität. Ob der brave Louis in ihre Laken schlüpfen darf oder ob sie ihn auf dem flauschigen Schaffell vor dem Cheminée einquartiert, ist mir egal. Er schläft eh nie. Ohne Zweifel wird er bei ihr weniger frieren als die letzten paar Saisons in meiner Obhut, wo er nur ein paar Stunden im Abwartsraum des Hallenbads Wärme spürte. Wozu kriegt man zwei Eltern? Vero ist vernünftig und ich bin Louis los.
Feliz hat Glück
Ich habe versucht, Feliz Saionara (4) ganz diskret in einer Babyklappe zu versorgen. Aber die Göre ist gar kein Baby mehr – wie ich vor Ort feststellen musste. Also spazierte ich mit ihr zum Marktplatz ins Zentrum.
Die Nachfrage nach herzigen Kindern ist ja unbestritten gross. Also müsste sich doch für die süsse Kleine, die bereits reif für den Kindergarten ist, einen Interessenten finden lassen. Ich wollte sie natürlich nicht jedem geben.
So ein begabtes Glückskind wie Feliz, die bereits den Handstand kann und kopfüber das ganze Repertoire von Justin Bieber auswendig singt. Dies führte sie vor Ort gleich vor. So kommt man ins Gespräch.
Und ich war entsprechend erleichtert, dass ich bereits beim zweiten Kontakt eine glückliche Lösung gefunden hatte. Eine Bäuerin aus dem Säuliamt nahm Feliz gleich mit. Feliz gluckste fröhlich wie stets, ich habe unverhofft Pokergeld für einen Monat, und Feliz Mutter muss das ja nicht gleich erfahren. Ich werde ihr die neue Adresse mitteilen, sollte sie wieder einmal nach Feliz fragen.
Die grosse Klappe
Nils hätte vielleicht noch knapp in eine geräumige Babyklappe gepasst. Aber wer führt
so eine grosse Klappe, wenn man mal eine braucht? Ein zweiter Gang zum obigen Spital
war mir zu riskant. Aus Angst vor dem zurückschlagenden Schicksal habe ich Nils
auch nicht in einem Autopneu den Rhein runtergeschickt. Das kommt nie gut, wie ich
aus der Bibel weiss. Stattdessen habe ich ihn nochmal nach Hause genommen. Linda ist
ja auch noch da, meine treue Tipplise. Ich bin also noch nicht fertig, habe aber mehr
Übersicht jetzt. Mit so einer durchschnittlichen Einelter-Zweikinder-Familie könnte
ich ja nochmal neu starten. Mal sehen.
Paulo Zedmic (43) ist in familiärer Veränderung. Er hat sein Erziehungs- und Ernährungspensum
innerhalb von wenigen Wochen von 6 auf 2 Köpfe reduziert.
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2001 Reagan Dr, McKinney, TX 75070, USA
Samstag, 13. April 2019
Der Beigeschmack der Gefälligkeit, aber in Moll, wie die traurigen Entlein
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Das Bild ist als Platzhalter völlig daneben: Näher heranzoomen würde das idyllische Image durch Details trüben. |
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Standort:
Rämistrasse 62, 8001 Zürich, Schweiz
Freitag, 12. April 2019
Die rasende Entfesselung
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Das Bild sagt mehr als Tausend Worte und es spricht für sich selbst: Im Hintergrund vier «Lupi Grigi». |
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53013 Lecchi in Chianti SI, Italien
Donnerstag, 11. April 2019
Gastronomie als Mutprobe
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Die Genfer Uhrmacherei hat mit diesem Spektakel herzlich wenig zu tun. Wahrscheinlich handelt es sich eher um Fussball. |
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Standort:
Schaffhausen, Schweiz
Mittwoch, 10. April 2019
Emailverbot und Appsperre
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Kindern im Sportlager erhalten ein Telefonverbot: Ihre Eltern können ihnen schreiben, aber sie dürfen nicht anrufen. |
Dienstag, 9. April 2019
Wie lange machen Sie das noch mit?
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Da grämt sich einer, und zwar mit Recht: Das Leben ist dem Zedmic über den Kopf gewachsen. Was soll er tun? |
Ich frage mich, ob das je aufhört?» Petra L. aus O.
Paulo Zedmic: Ei, dass du mir diese Frage gerade jetzt stellst, wo ich mich aus den langen Ferien in den Erziehungsalltag zurückkämpfe. Es mag dich angesichts meines üblichen Papa-Enthusiasmus überraschen, aber ich gestehe: In mir schwelt schon lange heimlich der Gedanke, den Bettel hinzuschmeissen.
Aber wie? Elternschaft ist bekanntlich unkündbar, einmal abgesehen von den herzzerreissenden Storys über ausgewachsene Kinder, welche ihrer Mama ohne Grund den Rücken kehren. Ethisch ist das wohl i. O., niemand will immer Kind sein.
Verpönt sind allerdings Väter und Mütter, die sich frühzeitig aus der Verantwortung stehlen. Trotzdem möchte ich nachfolgend ein paar Auswege skizzieren. Der Einfachheit halber gehe ich dabei Schritt für Schritt vor und nehme Zögling für Zögling. Keine Angst, ich werde niemanden im Wald aussetzen – einfach nur den Job anständig zu Ende bringen. Wie beim korrekten Herunterfahren des Computers oder: Programmfenster für Programmfenster schliessen.
Auf eigenen Füssen
Mein Ältester stellt mich dabei vor die geringsten Probleme. Sebastian (27) ist ja längst erwachsen, hat eine eigene Wohnung und kommt ohne mich aus. Meine Ratschläge haben bei ihm sowieso nie gefruchtet.
Was soll man sagen? Sebastian war halt der erste Erziehungsversuch und damit entschuldigt. Wenn er zwischendurch ein wenig Diebesgut oder irgendwelche Medis im Hallenbad zwischenlagern möchte, werde ich deshalb auch weiterhin grosszügig wegschauen.
Daran ändert sich nichts und ich werde mich auch freuen, sollte ich ihn beim Pokern antreffen.
Die liebe Linda
Meine Linda (19) liegt mir schon viel mehr am Herzen. Dir kann ich das ja sagen, vor meinen Kindern würde ich das gerechte Gegenteil behaupten. Linda geht auch noch zur Schule, dreht Ehrenrunde um Ehrenrunde, sie will einfach nicht reif für die Matura werden, was für weiteres Kümmern spricht. Obwohl: Sie bleibt gern ganze Nächte weg, ist also auch irgendwie selbstständig. Vielleicht weisst du noch gar nicht, dass Linda gegen ein bisschen Sackgeld schon länger meine Schreibarbeit erledigt. Und weil ich auf sie als die eigentliche Verfasserin hinter meinen Kolumnen angewiesen bin, werde ich dieses Fenster ziemlich sicher noch eine Weile offenlassen.
Ein schwerer Fall
Wenn es ein herausragendes Problemkind unter meinen Zöglingen gibt, dann ist das wohl Achim. Oder doch Louis? Nein, allein wegen seiner Form ist Achim buchstäblich der gewichtigste meiner Erziehungsfälle und dürfte entsprechend schwer loszuwerden sein. Wobei, da fällt mir gerade ein, dass ich einfach seinen Computer bei seiner Mutter Inge installieren müsste. Weil Achim nicht davon wegzubringen ist, würde er einfach mitgehen. Inge wird die zusätzlichen Auslagen für Esswaren, vornehmlich Snickers, Pralinato und Seven-up, verkraften. Müsste klappen, oder?
Unternehmerischer Impuls
So viel für den Moment. Man soll nicht zu radikal sein, im Beruf wie in der Erziehung. Was mit den Kleinen, Louis, Feliz und Nils passiert, überlege ich mir bis zum nächsten Mal. Und nein, um dir noch eine Antwort auf deine Frage zu geben: Wenn man nichts unternimmt, hört das nie auf.
Paulo Zedmic (43) hat als freier Unternehmer plötzlich Aussicht auf jede Menge neuer Kapazitäten. Er überlegt sich, im gewonnenen Freiraum eine Tanzschule zu eröffnen.
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unkündbar,
XXI,
Zedmic,
Zedmics Zöglinge
Montag, 8. April 2019
Innerhalb geordneter Bahnen
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Monsieur Dubochet ist für einmal nicht mitgemeint. Aber sein Veloparkplatz ist frei. |
Sonntag, 7. April 2019
Die Kinder eines Rentiers
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Dieser Elefant mag Kaffeekirschen zwar nicht aber es gibt halt nichts anderes und gegessen wird, was auf den Teller komt. |
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Rentier,
Runzeln,
Rüssel,
Salt,
Samstag,
schwarz
Samstag, 6. April 2019
Ferdinands Leitspruch
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Carlos Kella stellte seinen Wagen mitten in der Wüste ab, spurtete in Deckung und knipste, bevor ihn Cinthia erreicht hatte. |
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Freitag, 5. April 2019
Es geht nichts über persönliche Kontakte
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Welchem dieser netten jungen Männern würden Sie Ihre Wohnung zur Untermiete anvertrauen? (Frage für einen Freund) |
Ich weiss nicht, ob es diese lustige WG auf Youtube noch gibt. Aber die jungen Leute haben das schon richtig gut gemacht, auf ihre eigene Art. Eine andere Pointe wäre natürlich gewesen, wenn nur einer der drei ausgezogen wäre. Dann hätten sie auch wieder genug Platz gehabt. Ich selbst bin etwas älter als die Protagonisten, aber manchmal nicht viel weiter, könnte man meinen. Nachdem wir alle wissen, wie der Brexit ausgegangen ist, dürfte aber auch die Zukunft des Schreibgartens mittlerweile klarer sein. Die Adressänderung kommt aber erst nach dem Vollzug. A propos: Weiss jemand, ob Globi immer noch auf dem Meeresgrunde weilt? |
Donnerstag, 4. April 2019
Handverziert tanzen
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Schwarzweiss ist schön: Wer aber die beiden Buben so passend placiert hat, auf dem Postkartensujet, das bleibt rätselhaft. |
Niemand macht hier so schöne, handgemalte Autoverzierungen mehr wie die Leute in Afrika unten.
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Mittwoch, 3. April 2019
Was soll ich nur anziehen?!
bin ich gut gewappnet gegen alle Wetter. Für nasse Arbeiten, etwa im Hallenbad oder beim Altpapiersammeln im Regen, habe ich einen zweiten Overall aus Neopren. Sicherer
als jede Wettervorhersage ist eins: Meine Feliz kommt immer mit zur Arbeit. Wenn
ich wirklich raus muss und es Katzen hagelt, wickle ich meine Regenprinzessin in Zellophan ein. Ich mache es ihr als Feenverkleidung schmackhaft, das findet sie lässig. Und so bleibt sie trocken und sieht erst noch toll aus. Wobei der Look für sie wichtiger ist als für mich. Ich halte mich an die offiziellen Stilrichtlinien des Abwartverbandes: ‹Form follows function›.
Frösteln mit Lerneffekt
Feliz freut sich auch immer viel zu früh auf den Sommer. Sie wollte schon barfuss raus, als auf dem Trottoir noch Schnee lag. Feliz meint, sie kriege keinen Husten mehr, wenn sie ihn schon hat. Wir Erwachsenen dagegenmeinen gern, wir wüssten besser, was Kinder anzuziehen haben. Dabei ist es ganzanders. Das Kind ist von Natur aus störrisch und muss eine Ohrenentzündung einfangen, bevor es den Ohrenwärmer schätzen lernt. Diese wertvolle Erfahrung muss es unbedingt selber machen. Deshalb lasse ich sogar meinen Sonnenschein einmal im Jahr ins Kaltwetter laufen. Wenn Feliz schlottert, gebe ich ihr meine Jacke extra nicht. Sie würde sie sowieso nicht nehmen – sie findet die Farbe hässlich.
Nun zu euren Grabenkämpfen vor dem Anziehschrank. Das Problem ist, dass zu viele Leute über die Garderobe bestimmen wollen. Ich rate dir, in diesem Kampf forfait zu geben, dem Frieden zuliebe. Das Kind braucht freie Laufbahn, auch in der Mode. Nichts Schlimmeres als ein Balg, dem manim stürmischen Gegenwind ansieht, dass es von der Mutter als Modepuppe missbraucht wird. Gut, meiner Linda, unterdessen 19, kann ich ja inzwischen gar keine Kleidertipps mehr geben. Sie ist überhaupt immer ein schlechtes Beispiel. Linda war schon als Kleinkind ein Punk. Heute lebt sie ja nicht von ungefähr in einer Baracke am Stadtrand. Sie kann sich in ihrem Aufzug schlicht nicht in Zentrumnähe sehen lassen.
Kleiderregeln im Wandel
Im Zweifelsfall also: Kurze Hosen ja! So könnendeine Buben stolz ihre Schrammen zeigen. Das überhitzte Klima von heute ist ja ganz anders als einst. Lange Aufwärmphasen und einen Stichtag für T-Shirt-Wetter gibt es nicht mehr. Der Kleidungsleitfaden von Oma ist voll passé. Das merken die Kinder intuitiv: Die Jugend passt sich extrem schnell an die immer extremeren Wetterwechsel an. So klug ist sie eben, die natürlicheEvolution! Im Klimawandel mit seinen Wetterlaunen gibt es nur eines: rasch reagieren, schnell umschalten.
Auch hier gilt: Laisser faire. In meiner 20-jährigen Erziehungserfahrung bin ich deshalb immer weiter nach rechts gerutscht. Von planwirtschaftlich protektionistisch bis radikal ultraliberal. Im Rückblick kann ich im Ergebnis keinen Unterschied feststellen: Die Kids machen eh, was sie wollen. Also kann man sie auch getrost machen lassen. Irgendwo muss es ja anfangen mit dem Selbstständigwerden – warum nicht bei der Garderobe.
Das hat den schönen Nebeneffekt, dass du ein Problem weniger hast. Bitte!
Paulo Zedmic (42) trägt bei allen Jobs das gleiche extravagante Mint-Kombi. Es ist auch ein ideales Gewand für die Kindertage. Sie glauben nicht, dass ein Abwart so schreibt? Ob Herr Zedmic einen Ghostwriter hat, weiss der Himmel. Tatsache ist: Er weiss immer Rat. Mailen Sie Ihre Erziehungsfrage an hausdienst@nebelspalter.ch.
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Dienstag, 2. April 2019
Morgen wird mein Profil gelöscht
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Dieses Fahrrad habe ich vor etwa einem Jahr von einer grosszügigen Person ausgeliehen. Es steht seit Monaten im Keller. |
Montag, 1. April 2019
Karnivoren demontieren Schlachthöfe
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Simon Ammann ist auf Insta und sprang im Toggenburg: Zur Zeit dieser Aufnahme war er aber noch nicht auf der Welt. |
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